„Wir Schwaben waren immer gute Ungarn“

Uraufführung des Dokumentarfilms in Schwaigern

Aufgrund einer Initiative der Eheleute Georg und Klara Albrecht aus Philippsburg war es gelungen, den Dokumentarfilm des ungarischen Regisseurs Gábor László „Wir Schwaben waren immer gute Ungarn“ erstmals in Deutschland zu zeigen.

Dass die Filmaufführung in Schwaigern erfolgte, hat gleichfalls eine eigene Geschichte. Georg Albrecht stammt aus Budakeszi/Wudigess und ist entfernt verwandt mit dem ungarndeutschen Künstler Josef de Ponte, dessen Mutter Anna Albrecht war.

Rückblick: Josef de Ponte wäre im Oktober diesen Jahres 100 Jahre alt geworden. Die LDU in Baden-Württemberg nahm dies zum Anlass, gemeinsam mit der Budakesser Gemeinschaft in Deutschland, den Städten Schwaigern, Neckarsulm und Gerlingen sowie dem Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm (DZM) und dem Ungarischen Kulturzentrum in Stuttgart zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen anlässlich des Geburtstages des großen ungarndeutschen Künstlers durchzuführen.

Josef de Ponte, der im Frühjahr 1946 aus seiner ungarischen Heimat Budakeszi vertrieben worden war, zog mit seiner Familie in den 1960er Jahren nach Schwaigern, wo er bis zu seinem Tode im Jahr 2006 ein Atelier betrieb und arbeitete.

Der Dokumentarfilm „Wir Schwaben waren immer gute Ungarn“, der über die Geschichte des mehr als 1.000-jährigen deutsch-ungarischen Zusammenlebens berichtet, nahm über 80 interessierte Zuschauer auf eine lange Zeitreise durch die Geschichte mit und lud nach der knapp einstündigen Vorführung zum Austausch von Erfahrungen, Erlebnissen und Erinnerungen ein.

Somit stand die Stadt Schwaigern im Landkreis Heilbronn ein weiteres Mal im Mittelpunkt ungarndeutscher Zeit- und Kulturgeschichte.

„Wir sind das Volk“

Ungarisches Generalkonsulat in Stuttgart gedenkt der ungarischen Revolution und des Freiheitskampfes von 1956

Der Generalkonsul von Ungarn in Stuttgart, Dr. András Iszák gab sich die Ehre, anlässlich des 66. Jahrestages der ungarischen Revolution und des Freiheitskampfes von 1956 zu einer Gedenkfeier im Ungarischen Kulturzentrum nach Stuttgart einzuladen.

Zahlreiche Gäste aus der Wirtschaft, der Politik und der Kultur, die enge Beziehungen mit Ungarn pflegen, waren der Einladung des ungarischen Generalkonsuls gefolgt, unter ihnen auch Vertreter der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn.

„Die Wochen des Freiheitskampfes legten den Grundstein für ein unabhängiges und freies Ungarn, sowie ein für wiedervereinigtes Deutschland und ein vereintes Europa, auch wenn diese Ziele erst einige Jahre später und mit anderen historischen Ereignissen im Zusammenhang erreicht werden konnten“, wie Generalkonsul Izsák eingangs erwähnte.

Die Festreden zum Jahrestag hielten Dr. Judith Varga, Ministerin der Justiz in Ungarn, und Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration des Landes Baden-Württemberg. Beide Politikerinnen streiften in teilweise sehr persönlichen Ansprachen die Parallelen zwischen dem Volksaufstand von 1956 in Ungarn und dem Fall der Berliner Mauer von 1989 in Deutschland.

„Wir sind das Volk – mit diesen vier einfachen und großen Worten wurde ein ganzes System erschüttert und zu Fall gebracht. Die Worte Richard von Weizsäckers vom 3. Oktober 1990 fassen die historischen Momente perfekt zusammen, in denen eine Nation, eine Gesellschaft, Maßnahmen ergreift, um den Rahmen ihres Zusammenlebens zu verändern. Als solches ergreift es auch die Essenz, der ungarischen Revolution von 1956“, wie Ministerin Varga zu Beginn ihrer Rede sagte.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom jungen ungarischen Pianisten Sebestyén Pellet, der mit bewegender Musik von Béla Bartók und Franz Liszt an die Tragödie der Revolution erinnerte.

 

„Bindeglied zwischen Landespolitik und Spätaussiedlern und Heimat-vertriebenen“

CDU-Landtagsfraktion in Rheinland-Pfalz beruft Tobias Meyer in sein Expertenteam

Auf Vorschlag des CDU-Landesvorsitzenden Christian Baldauf hat der Landesvorstand der Christdemokraten in Rheinland-Pfalz den Vorsitzenden des Bundes der Vertriebenen (BdV) Rheinland-Pfalz, Tobias Meyer (Haßloch), zum Beauftragten der Landespartei für die Spätaussiedler und Heimatvertriebenen berufen.

BdV-Vorsitzender Meyer, der im Hauptberuf Bürgermeister im pfälzischen Haßloch ist, wird damit zukünftig Teil eines Expertenteams, das Baldauf etabliert hat und das in den Landesvorstand der Partei implementiert wird.

„Ich freue mich auf die neuen Aufgaben und werde meine Erfahrungen aus der Tätigkeit als Vorsitzender des BdV gerne einbringen“, so Tobias Meyer.

Meyer ist seit 2018 Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen in Rheinland-Pfalz und entstammt einer ungarndeutschen Familie. Innerhalb des Verbands gilt er als moderner Vordenker.

„Gerade die Interessen der sogenannten Spätaussiedler aus den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion und Rumänien sind oftmals zu wenig präsent. Hierbei geht es neben Fragen der Integration vor allem auch um Fragen der Rentenanerkennung und der Pflege von Kultur und Tradition“, so Meyer weiter. „In meiner neuen Funktion sehe ich mich als Bindeglied zwischen Landesvorstand einerseits und Spätaussiedlern und Heimatvertriebenen andererseits. Ich freue mich auf das, was da auf mich zukommt.“

 

(Quelle: BdV Rheinland-Pfalz)

„Franz Huber steht für die Wahrnehmbarkeit unserer LDU“

Ehrennadel in Gold für den Vorsitzenden der Budakesser Gemeinschaft

Im Rahmen der 42. Kulturtagung wurde Franz Huber, der stellvertretende Landesvorsitzende der LDU und langjährige Vorsitzende der Budakesser Gemeinschaft in Deutschland mit der Ehrennadel in Gold des Landesverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

In seiner Laudatio ging der Bundes- und Landesvorsitzende der LDU in Baden-Württemberg, Joschi Ament, neben dem großartigen ehrenamtlichen Engagement von Franz Huber auch auf seine Familiengeschichte ein.

Franz Huber sei als Sohn heimatvertriebener Ungarndeutscher aus Budakeszi 1948 in Hüffenhardt bei Bad Rappenau geboren und damit laut Aments Definition „einer der Bekenntnisgeneration“.

Dennoch habe Franz Huber vielfältige familiäre Verbindungen in die so genannte „Alte Heimat der Eltern“, da Hubers Familie teilweise nicht aus Ungarn vertrieben wurde. So seien die privaten Fahrten, die der junge Franz Huber regelmäßig ab 1966 nach Budakeszi unternommen hätte, immer ein Beziehungsgeflecht von „nach Hause“ und „daheim“ gewesen. Diese besonderen Familiengeschichten der Ungarndeutschen, von denen auch Franz Huber berichten könne, seien ein wertvoller Bestandteil der Erinnerungskultur der Ungarndeutschen, wie Ament sagte.

Seit 1993 engagiere sich Franz Huber ganz offiziell, zunächst als Vorstandsmitglied der Budakesser Gemeinschaft und seit 2002 als Erster Vorsitzender seiner Heimatortsgemeinschaft in Deutschland, für die Belange der ehemaligen Budakesser. So sei auch die Landsmannschaft auf Franz Huber aufmerksam geworden und hätte ihn im Jahre 2007 in den LDU Landesvorstand von Baden-Württemberg gewählt. Franz Huber sei die Stütze der Verbindungen zwischen den Budakessern und der LDU; er sei der Pfeiler der seit 1993 offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Budakeszi in Ungarn und Neckarsulm auf Baden-Württembergischer Seite, wie Ament in seiner Laudatio weiter ausführte.

In der Funktion des stellvertretenden Landesvorsitzenden vertrete Franz Huber regelmäßig die LDU bei offiziellen Veranstaltungen in Baden-Württemberg. Huber stehe deshalb ganz besonders für die Wahrnehmbarkeit der Landsmannschaft und sei damit „auch in Zukunft eine ganz wertvolle Person für unsere ehrenvolle Sache“, so die Worte des Laudators.

Der Landesvorstand der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Baden-Württemberg habe deshalb einstimmig beschlossen, Herrn Franz Huber in Anerkennung und Würdigung seiner langjährigen und herausragenden Verdienste für die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn das Ehrenzeichen der Landsmannschaft in Gold zu verleihen.

 

„Ein buntes Potpourri ungarndeutscher Kultur- und Zeitgeschichte“

Kulturtagung des LDU Landesverbandes Baden-Württemberg in der Patenstadt Gerlingen

Bereits zum 42. Mal hatte der baden-württembergische LDU-Landesverband zusammen mit seiner Patenstadt Gerlingen zu einer Kulturtagung in die inoffizielle Hauptstadt der Ungarndeutschen in Baden-Württemberg eingeladen.

Bürgermeister und Patenonkel Dirk Oestringer konnte dabei in der Gerlinger Stadthalle zahlreiche Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kultur in seiner Stadt begrüßen.

Auch der LDU-Bundes- und Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, Joschi Ament, zeigte sich sehr erfreut, dass u.a. auch die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Ungarn, Frau Ibolya Hock-Englender, einmal mehr der Einladung der deutschen Schwesternorganisation gefolgt war.

Die LDU widmete den Vormittag der Tagung dem Leben und Wirken des ungarndeutschen akademischen Künstlers Josef de Ponte, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Hierzu hielt der ehemalige Bundesvorsitzende der LDU, Kulturjournalist und Bauhistoriker, Klaus J. Loderer, ein überaus anschauliches Referat über die vielfältigen Aktivitäten des in Budakeszi geborenen Künstlers, der durch die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn am Ende des Zweiten Weltkrieges nach Baden-Württemberg kam und bis zu seinem Tod in Schwaigern im Landkreis Heilbronn lebte.

Der Nachmittag der Tagung stand im Mittelpunkt der ungarndeutschen Ansiedlungen des 18. Jahrhunderts. Hierzu ging zunächst Frau Prof. Dr. Márta Fata vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen mit einem fundierten Vortrag auf den historischen Kontext der so genannten „ungarischen Einwanderungsgesetze von 1722/23“ ein, bevor Frau Dr. habil. Mária Erb, Leiterin des Ungarndeutschen Forschungszentrums am Germanistischen Institut der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest, einen reichlich bebilderten Einblick in ihre Forschungsaktivitäten rund um die Ansiedlungsdenkmäler in den ungarndeutschen Städten und Gemeinden gab.

Im Rahmen der Kulturtagung wurde außerdem Herrn Franz Huber, stellvertretender Landesvorsitzender der LDU, gleichzeitig Vorsitzender der Budakesser Gemeinschaft mit Sitz in Neckarsulm, das Ehrenzeichen der LDU Baden-Württemberg in Gold verliehen.

„50 plus 1 = UFE Wernau“

Beeindruckende Jubiläumsveranstaltung des Ungarndeutschen Folkloreensemble in Wernau

„Was für ein Jubiläumswochenende. Unsere Herzen sind voller Glück und wir freuen uns so sehr, dass so viele Familien, Freunde, Ehemalige, alte und neue Gesichter mit uns 50 Jahre Ungarndeutsches Folklore-Ensemble Wernau gefeiert haben. Danke!“, so die Worte der Vereinsspitze um Michael Fritton und Maresa Huber nach einem regelrechten Feuerwerk ungarndeutscher Volkstanzpflege.

Mit einem Jahr Verspätung feierte das Ungarndeutsche Folklore-Ensemble Wernau sein 50-jähriges Bestehen. In einer bis auf den letzten Platz besetzten Wernauer Stadthalle begeisterten die Tänzerinnen und Tänzer das Publikum mit ungarndeutschen und ungarischen Tänzen sowie Livemusik aus Budapest. Festlich umrahmt wurde das Programm mit Grußworten von Wernaus Bürgermeister Armin Elbl, Dr. András Izsák, ungarischer Generalkonsul aus Stuttgart, Roger Kehle, Ehrenpräsident des Gemeindetags Baden-Württemberg sowie vom LDU-Bundesvorsitzen Joschi Ament.

Ein Besuch der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Mörbisch am Neusiedler See war der Anlass, das Ensemble 1971 zu gründen. Seither hat sich das UFE die Pflege von Kulturgut der Deutschen aus Ungarn in Wernau zur Aufgabe gemacht. Von Beginn an waren und sind die Ziele, die Beziehungen zu Ungarn auf der Basis des ungarischen Volkstanzes aufzubauen und zu vertiefen. Durch langjährige intensive Kontakte nach Ungarn entstand so ein umfangreiches Tanzrepertoire aus dem gesamten ungarndeutschen und ungarischen Sprachraum.

Heute besteht die Tanzgruppe aus ca. 40 aktiven Mitgliedern, unterteilt in Jugend- und Erwachsenengruppen, die ein- bis zweimal wöchentlich für das anspruchsvolle Auftrittsprogramm trainieren.

„Zu Gast im Bayerischen Staatsministerium“

Bayerns Staatsministerin Ulrike Scharf lud zum Meinungsaustausch

Kürzlich lud die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, MdL, den BdV in Bayern und seine Landsmannschaftsvorsitzenden zu einem Meinungsaustausch über aktuelle Fragen der Vertriebenen- und Aussiedlerpolitik und zu den Beziehungen mit den Nachbarn in Ostmittel- und Südosteuropa ein.

Nach der Begrüßung durch die Staatsministerin konnten die einzelnen Sprecher gleich über Ihre Arbeit berichten. Frau Scharf zeigte sich bei vielen Schilderungen interessiert und fragte kenntnisreich nach.

Der Landesvorsitzende der LDU in Bayern, Georg Hodolitsch, berichtete über die Aktivitäten in der Vergangenheit in Bayern und Ungarn sowie die angedachten Projekte für die Jahre 2023 und 2024.

Er erwähnte dabei auch die aktive Arbeit der Deutschen in Ungarn und die gute Unterstützung dieser Trachtengruppen und Selbstverwaltungen durch die dortige Regierung.

Für das von ihm angestoßene Begegnungs- und Kulturzentrum der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Geretsried führte er bereits erste Gespräche und Sondierungen mit anderen Vertriebenenverbänden, so Hodolitsch weiter.

Im weiteren Verlauf des Austausches informierte Hodolitsch über die geplante Fahrt von Pusztavám nach Geretsried zum Gedenken an 80 Jahre Flucht und 75 Jahre Vertreibung. Ulrike Scharf zeigte sich hier interessiert und sicherte dem Landesvorsitzenden ihre Unterstützung zu.

 

„Schweres Gepäck“

Deutsche Bühne Ungarn gastiert in Bretzfeld

Ein besonderes Theaterformat bot sich im Budaörser Heimatmuseum in Bretzfeld. Die Deutsche Bühne Ungarn präsentierte in ihrem Stück „Schweres Gepäck“ einen außergewöhnlichen Audio-Spaziergang mit szenischen Darstellungen über die Vertreibung der Ungarndeutschen.

Das Theaterstück erzählt dabei anhand von mehreren Figuren über einschneidende Momente im Leben der Ungarndeutschen: von der Volkszählung im Jahr 1941 bis zur Vertreibung im Jahr 1946, von den unterschiedlichen Haltungen und Gefühlen innerhalb einer ungarndeutschen Familie, von Erinnerungen und vom Ankommen in Deutschland.

„Schweres Gepäck“ basiert dabei auf historischen Quellen sowie auf zahlreichen Gesprächen mit aus Budaörs Vertriebenen und deren Nachfahren. Die in den Szenen geschilderten Ereignisse haben alle einen realen Hintergrund, wurden aber für das Theater weiterentwickelt, verfremdet und fiktionalisiert.

Die Vorsitzende des Budaörser Heimatvereins und Leiterin des Heimatmuseums in Bretzfeld, Theresia Mann, sagte: „Die Schicksalsgeschichte, das Unrecht, welches an unseren Vorfahren, unseren Familien in Ungarn verübt wurde, gilt es in Erinnerung zu bringen.“

Dabei gehe es um das Nichtvergessen und um das Nichtvergessenwerden, Erzählungen und Erinnerungen in die Gegenwart zu rücken, genau hinzusehen, zu sensibilisieren, auch unangenehme Themen an sich ranzulassen. „Es geht um das Jetzt, die Gegenwart und darum, dass wir aus der Vergangenheit Lehren für die Zukunft ziehen“, so die Vorsitzende Theresia Mann.

„Diese zeitgenössische Art des interaktiven Schauspiels vermag es, die Jugend und nachkommende Generationen für die Schicksalsgeschichte der Ungarndeutschen zu sensibilisieren, zu interessieren, zu begeistern“, so Mann abschließend.

Unterstützt wurde das Projekt von der Gemeinde Bretzfeld, dem Heimatverein Budaörs/Wudersch mit Heimatmuseum, dem Bretzfelder Jugendhaus und dem Freundeskreis Budaörs/Bretzfeld.

 

 

(Fotos: facebook/dbu)

„BdV Rheinland-Pfalz wählt neuen Landesvorstand“

Tobias Meyer von den Ungarndeutschen bleibt Landesvorsitzender

Im Rahmen einer Landesmitgliederversammlung hat der Landesverband des Bundes der Vertriebenen in Rheinland-Pfalz einen neuen Landesvorstand gewählt. Die Vertreter des Verbands waren dabei nach coronabedingter Zwangspause in Kaiserslautern zusammengekommen.

Neben dem Rückblick auf die Projekte der vergangenen Monate berichtete der bisherige Vorstand auch über die geplanten Veranstaltungen der Zukunft: Einen Schwerpunkt bildet dabei zum Einen die Kulturarbeit des Verbands, zum Anderen die Umsetzung der langjährigen Grundforderungen des Verbandes: Der Verband fordert eine institutionelle Förderung, wie sie der BdV auch in sämtlichen anderen Bundesländern erhält, die Einrichtung eines landesweiten Beauftragten für Spätaussiedler und Heimatvertriebene sowie eine stärkere Verankerung der Vertriebenen- und Spätaussiedlerproblematik in den Lehrplänen der Bundeslandes. Insofern komme auch zukünftig der Lobbyarbeit in Mainz eine wichtige Bedeutung zu.

Der bisherige Landesvorsitzende Tobias Meyer (Haßloch, Donaudeutsche Landsmannschaft/Deutsche aus Ungarn) wurde einstimmig im Amt bestätigt. Ihm wurden als stellvertretende Landesvorsitzende Valentina Dederer (Kaiserslautern, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LMDR)) und Nikolaus Poppitz (Mainz) zur Seite gestellt. Als Schatzmeister wurde Georg Schmalz (Landau, LMDR) gewählt. Dr. Andreas Borm (Edenkoben, Landsmannschaft Ostpreußen) füllt das Amt des Schriftführers aus. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Katharina Eicher-Müller (Ludwigshafen, Donaudeutsche Landsmannschaft/Deutsche aus Ungarn), Nikolai Karheiding (Gustavsburg, Deutschbalten), Gabriele Müller (Mainz, Sudetendeutsche Landsmannschaft), Konrad Neitzel (Bad Kreuznach, Landsmannschaft Pommern) und Dennis Schmidt (Ludwigshafen, Donaudeutsche Landsmannschaft/Banater Schwaben).

 

(Quelle: BdV Rheinland-Pfalz)

„Neuer Direktor am Donauschwäbischen Zentralmuseum“

Wechsel zum 1. März 2023

Das Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM) in Ulm hat einen neuen Leiter. Nachfolger von Christian Glass, der nach 22 Jahren an der Spitze des DZM zum März nächsten Jahres in den Ruhestand geht, wird Tamás Szalay, der bis vor kurzem noch in Magdeburg als Leiter des dortigen Bewerbungsbüros Kulturhauptstadt Europas tätig war. Der Stiftungsrat des Museums sprach sich für den gebürtigen Ungarn und studierten Sprach- und Literaturwissenschaftler aus.

Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Staatssekretär a. D. Julian Würtenberger, betonte: „Ich freue mich, dass wir aus einem wirklich exzellenten Umfeld an Bewerbungen wählen konnten und uns mit einem sehr eindeutigen Votum auf Tamás Szalay geeinigt haben. Ich bin sicher, wir haben eine gute Wahl getroffen.“

Oberbürgermeister Gunter Czisch, der die Stadt Ulm im Stiftungsrat vertritt, sagte, es seien „große Schuhe“, die Christian Glass, der das DZM in den neunziger Jahren mit aufgebaut und mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreich geleitet habe, seinem Nachfolger hinterlasse. „Aber ich bin überzeugt, Tamás Szalay wird in seine neue Aufgabe rasch und gut hineinwachsen.“

Szalay wurde 1969 in Pécs geboren, wo er auch an der dortigen Janus-Pannonius Universität studierte. Anschließend arbeitete er als Redakteur und in leitender Funktion bei der Bewerbung und Programmgestaltung Pécs´ als Kulturhauptstadt Europas. Seine erste berufliche Station in Deutschland war 2013 der Direktorenposten des Ungarischen Kulturinstituts Stuttgart, 2016 wurde er Leiter des Bewerbungsbüros Kulturhauptstadt in Magdeburg.

Um die Position als Leitung des Donauschwäbischen Zentralmuseums hatten sich 23 Personen, sechs Frauen und 17 Männer, beworben, von denen sich sechs der Findungskommission des Stiftungsrates persönlich vorstellten, zwei schafften es bis in die „Endrunde“.

 

Quelle: Donauschwäbisches Zentralmuseum, Ulm