„Lasst uns Brücken weiter bauen“

Zwischen der Gegenwart und Kriegsende und Vertreibung liegen jetzt nahezu 80 Jahre.

Die Erlebnisgeneration – also diejenigen, die noch in Ungarn geboren wurden – wird von Jahr zu Jahr weniger. Familiäre Verbindungen zwischen einst heimatvertriebenen und heimatverbliebenen Ungarndeutschen rücken mit jeder neuen Generation weiter in den Hintergrund.

Kinder, Enkel- und Urenkelkinder der Heimatvertriebenen unterscheiden sich von den Einheimischen schon lange nicht mehr und sind seit vielen Jahrzehnten im wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben in der Bundesrepublik vollständig integriert.

Die Herausforderung in unserer landsmannschaftlichen Arbeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts besteht deshalb darin, eine symbolische Brücke zwischen den Menschen dieser Enkel- und Urenkelgeneration hin zur Bekenntnisgeneration weiter zu bauen.

Es geht deshalb um mehr, als nur um das Bewahren von Brauchtum und Traditionen in Deutschland.

Es geht zum einen um die Wahrnehmbarkeit unserer Landsmannschaft als Institution und als Bindeglied zu den Vertretern der Bundes- und Landespolitik, den Bürgermeistern und Gemeinderäten der Paten- bzw. Partnerstädte, aber auch zu den landesweiten Forschungseinrichtungen für Geschichte und Volkskunde der Ungarndeutschen.

Es geht darum, allen Interessierten – vor allem der Jugend – die Möglichkeit zu geben, mehr über die Geschichte und die Identität ihrer Vorfahren zu erfahren.

Es geht aber auch um das Bekenntnis unserer Gemeinschaft zur Kontaktpflege untereinander und in die einstige Heimat der Vorfahren und zu den dort lebenden Ungarndeutschen.

Und zuletzt geht es um die Faszination für unsere Aufgabe als Brückenbauer, sich auch künftig für eine lebendige Völkerverständigung zwischen den Menschen in ganz Europa zu engagieren.

Es geht um ein freies und friedliches Europa von Morgen.

Deshalb: „Lasst uns gemeinsam diese Brücke weiter bauen – denn wir sind „Ungarndeutsch“ – und wir stehen dazu!“

Gedenktafel am Donauschwabenufer in Ulm