„Annäherung an das Ungesagte“

80. Jahrestag der Deportation von Deutschen aus Südosteuropa zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion

Anlässlich des 80. Jahrestags der Deportation der Banater Schwaben und Berglanddeutschen, Siebenbürger Sachsen, Sathmarer Schwaben, Donauschwaben und der Deutschen aus Ungarn zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion veranstalten die Landsmannschaft der Banater Schwaben und der Verband der Siebenbürger Sachsen eine würdevolle und gut besuchte Gedenkfeier im Ulm.

Am Donauschwabendenkmal am Donauufer wurden nach einer kirchlichen Feier Kränze zum Andenken an die Deportierten niedergelegt.

Im Stadthaus folgten nach der Begrüßung durch die beiden Bundesvorsitzenden Rainer Lehni (Siebenbürger Sachsen) und Peter-Dietmar Leber (Banater Schwaben) Grußworte des Oberbürgermeisters von Ulm, Martin Ansbacher, des BdV-Präsidenten Dr. Bernd Fabritius sowie des rumänischen Generalkonsuls Vlad Vasiliu.

Neben dem Gedenken an die Opfer der Verschleppung wurde in einer niveauvollen Podiumsdiskussion auch die künstlerische Aufarbeitung der Geschehnisse durch die nachfolgenden Generationen in den Blick genommen. „Das Erinnern muss die Generation übernehmen, der vielleicht manches erzählt wurde, die aber auch fragt, was ungesagt blieb. Besonders die Kunst vermag Wege aufzuzeigen, wie die Erinnerung an die Ereignisse nicht nur bewahrt, sondern auch weitergegeben werden kann“, so Rainer Lehni.

Musikalisch umrahmt wurde der Nachmittag durch Bariton Wilfried Michl, dem Pianisten Tobias Schmid und der Cellistin Ruth Maria Rossel.

 

„Unser Weg in die Zukunft“

Zweitägige Klausurtagung der LDU in Baden-Württemberg

„Der demografische Wandel macht auch bei uns nicht Halt. Im Gegenteil: aufgrund des Verschwindens der Erlebnisgeneration, die Flucht und Vertreibung aus Ungarn am Ende des Zweiten Weltkrieges noch am eigenen Leib erfahren hat, suchen viele unserer Organisationen und Heimatortsgemeinschaften nach neuen Wegen, um jüngere Menschen zu erreichen“, so der Bundes- und Landesvorsitzende der LDU in Baden-Württemberg, Joschi Ament.

Es sei aber auch eine beeindruckende Leistung, dass die Integration von rund 220.000 Ungarndeutschen in der heutigen Bundesrepublik seit langem kein Thema mehr sei. „Wir sind im wirtschaftlichen und kulturellen Leben völlig integriert“, so der Landesvorsitzende weiter.

Mit den aktuellen und künftigen Herausfordergen der Landsmannschaft beschäftigte sich deshalb der LDU-Landesvorstand in Baden-Württemberg unter dem Leitwort „Unser Weg in die Zukunft – LDU 2030“ Mitte Januar in den Räumlichkeiten des Budaörser Heimatmuseums in Bretzfeld. Unter anderem diskutierten die Vorstandsmitglieder über die Fragen, ob die Landsmannschaft »cool« genug für die Zukunft sei oder wie man das »Feuer weitergeben« könne.

Am Ende der zweitägigen Klausurtagung standen neben einer ausformulierten Vision und einer schriftlich fixierten Mission der LDU vier große strategische Ziele auf den Leinwänden, die in unterschiedlichsten Gruppenarbeiten mit zahlreichen Ideen und Gedanken angereichert und ausführlich besprochen wurden. „Die Aufgaben innerhalb des Landesvorstandes sind klar verteilt. Diese konkret vereinbarten Schritte gilt es nun nachzuhalten“, so Anna-Sophie Haas, die zusammen mit Joschi Ament an beiden Tagen moderierte.

Insgesamt waren sich alle Teilnehmer der Klausurtagung einig: „Wir sind bereit für den Weg in die Zukunft unserer LDU!“

„Erinnerung an die Vergangenheit, Verantwortung für die Zukunft“

In Trautsondorf wurde der Opfer der Schicksalsschläge der Ungarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht

In diesem Jahr fand die zentrale Gedenkveranstaltung anlässlich des Gedenktages der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in Trautsondorf, im Komitat Borschod-Abaujwar-Semplin statt. Jedes Jahr am 19. Januar erinnern wir daran, dass nach dem Zweiten Weltkrieg auf Grundlage des Prinzips der Kollektivschuld mehrere Hunderttausend ungarische Staatsbürger deutscher Nationalität ihrer Heimat und ihres Besitzes beraubt und zur Vertreibung nach Deutschland gezwungen oder unter unmenschlichen Bedingungen in Arbeitslager der Sowjetunion verschleppt wurden.

Das Ziel des Gedenktages ist es, diese traumatischen Ereignisse ins Gedächtnis zu rufen, auf die Ungerechtigkeit kollektiver Bestrafung hinzuweisen und die Bedeutung der Menschenrechte zu betonen.

Die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wurde anlässlich des Gedenktages durch die stellvertretende Vorsitzende Olivia Schubert vertreten.

Eine Rede hielt János Nagy, der das Amt des Ministerpräsidenten leitende Staatssekretär. Anschließend sprach Emmerich Ritter, ungarndeutscher Parlamentsabgeordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Nationalitäten im Ungarischen Parlament. In seiner Ansprache betonte er die Bedeutung des Gedenkens, die Notwendigkeit, Hass zu erkennen und zu bekämpfen, sowie die menschliche Verantwortung. Er hob hervor, dass viele glauben, der Zweite Weltkrieg und die darauffolgenden Tragödien seien nur noch Geschichte, doch ihre Lehren sind bis heute relevant.

Die Teilnehmenden ehrten am Ende der offiziellen Gedenkfeier die Opfer mit einer Kranzniederlegung am Denkmal für die Verschleppung.

(Quelle: https://www.facebook.com/Landesselbstverwaltung)

„Unsere Schuld war unsere Abstammung“

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU) und das Stadtmuseum Gerlingen
laden ein zu

80 Jahre Malenki Robot

„Unsere Schuld war unsere Abstammung“

Zeitzeugenberichte über die Deportation der Ungarndeutschen nach Russland im Winter 1944/45

vorgestellt von Joschi Ament, Bundesvorsitzender der LDU

 

am Dienstag, 4. Februar 2025

um 18:00 Uhr

im Stadtmuseum Gerlingen

 

Veranstaltungsort:
Stadtmuseum Gerlingen / Museum der Deutschen aus Ungarn
Weilimdorfer Str. 9-11, 70839 Gerlingen, Telefon: 07156-205366
Der Eintritt ist frei

 

Veranstalter:
Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn
Stadtmuseum Gerlingen
Stadt Gerlingen

Gedenktag zur Vertreibung und Verschleppung der Ungarndeutschen

Programm:

16:00 Uhr: Eröffnung und Moderation
Dr. Dezső Szabó
, Leiter des Liszt-Instituts in Stuttgart
Ungarische und deutsche Nationalhymne

Grußworte:
Dr. András Izsák,
Generalkonsul von Ungarn

Gedenkreden:
Olivia Schubert,
stellvertretende Vorsitzende der
Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen
Joschi Ament, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn

Kulturprogramm:
Martin Surman-Majeczki,
Vizepräsident der Gemeinschaft junger Ungarndeutscher, a.D.

Hymne der Ungarndeutschen
17:30 Uhr: Ausklang mit Stehempfang

„Ungarndeutsch. Steh dazu!“

Liebe ungarndeutsche Landsleute!

Ich wünsch im Lande jedem Ort,
jedem Menschen einen Hort:
Frieden, Freuden, Arbeitslust,
reinen Kopf, gesunde Brust,
fröhlichs Auf, zufriednes Nieder,
starke Muskeln, grade Glieder,
Geld genug für immerdar,
kurz: ein glückliches Neujahr!

Der Neujahrsgruß von Engelbert Rittinger (1929-2000) mag zwar Jahrzehnte zurückliegen und auch einen – für uns – nicht aktuell klingenden Wortschatz haben, vom Inhalt her steht er aber für immerwährende Werte. In seinem Stil ähnelt er den Sprüchen, mit denen unsere Vorfahren den Verwandten, Nachbarn und allen Bekannten im Dorf zu einer Zeit, die für unsere Wurzeln steht, ein glückliches neues Jahr gewünscht haben.

Die Welt hat sich verändert, und wir brauchen neue Formen, um unsere Gemeinsamkeit zu fördern und unsere Volksgruppenzugehörigkeit auszudrücken. All die Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren aufgrund der Strategie der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen durchgeführt haben, richten sich nach den eben formulierten Prinzipien: die Wurzeln bewahren, sie mit zeitgemäßen Mitteln in die Gegenwart einbeziehen und sie dadurch für die Zukunft retten.

Durch die kontinuierliche Online Kommunikation (Webseite, Facebook, Rundbriefe, YouTube) und die regelmäßige Pressearbeit (ungarndeutsche und nicht-ungarndeutsche Medien) erreichen wir Sie, liebe Landsleute, mit Informationen und Berichten, die uns alle angehen.

Die neuen Episoden der Online-Vortragsreihe zur Geschichte und Volkskultur der Ungarndeutschen ermöglichen Vereinen, Selbstverwaltungen und Bildungseinrichtungen, Einblicke in unsere Vergangenheit zu gewinnen und mit Hilfe der Technik zu Erlebnissen zu gelangen, die nicht mehr gelebt werden können. Auch Projekte wie „Wanderschlüssel“, „ungarndeutsche Lehrpfade“ oder die Inszenierungen der Deutschen Bühne Ungarn wie „1948 – ohne Gepäck“ dienen der Vergangenheitsbewältigung. Der Landesrat Ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen ist neben seiner traditionsbewahrenden Aufgabe auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und Erscheinungsformen der traditionellen Folklore.

Auf der anderen Seite wollen wir auch zeitgemäßen Anforderungen gerecht werden und gestalten daher Vorhaben wie den Kurs zur Förderung der digitalen Kompetenzen von Vertretern ungarndeutscher Organisationen, die regionalen Foren für Träger, Institutionsleiter und Pädagogen oder den neu gestarteten LdU-Podcast, dessen Ziel in der Stärkung des guten Rufes unserer Gemeinschaft sowie der öffentlichen Auseinandersetzung mit Angelegenheiten von allgemeinem Interesse, welche das Ungarndeutschtum betreffen, besteht.

Die Teilnahme am 29. Internationalen Buchfestival in Budapest, die Bucherscheinungen, das Theatercamp für Kinder, der Grundschultheatertag, das Märchentheater, die Rezitationswettbewerbe oder die Roll-ups „VUdAK in Bewegung“ über die ungarndeutsche bildende Kunst zeugen alle von unserer Verbundenheit mit der ungarndeutschen Kunst und Kultur.

Das Stipendienprogramm für Lehramtsstudenten wurde fortgesetzt und im Kreis der Mittelschüler bekannt gemacht. Die Tätigkeit des Ungarndeutschen Pädagogischen und Methodischen Zentrums ist eine starke Stütze zur Verwirklichung der Projekte im Bildungsbereich.

Die theoretischen Grundlagen für zwei von der LdU empfohlene Spracherwerbs- bzw. Sprachvermittlungsmodelle – das einsprachige Modell und das Modell „eine Sprache – eine Person“ – wurden ausgearbeitet; beide werden mit Fallbeispielen ergänzt und in einer Broschüre den Kindergärten und den Trägern zugänglich gemacht.

Auch unsere Jugendvertreter sind sehr aktiv: Die LdU organisiert jedes Jahr ihre Jugendkonferenz. Es entsteht dabei ein Online-Alumni-Netzwerk, wo alle bisherigen Teilnehmer jederzeit ihre Erfahrungen austauschen können. Der Programmkalender ungarndeutscher Veranstaltungen Wasistlos.hu und andere Jugendprojekte erfreuen sich hoher Popularität.

Die wichtigste Erkenntnis der vergangenen zwei Jahre liegt für mich darin, dass all das, was wir tun, nicht ausreicht: Wir müssen noch entschlossener, noch bewusster vorgehen. Die Ergebnisse der Volkszählung müssen uns zu einer tieferen Analyse bewegen, anhand derer Wege gefunden werden, durch die wir einen breiteren Kreis dazu anspornen, sich zu seiner Herkunft zu bekennen.

Unser Motto „Ungarndeutsch. Steh dazu!“ hat nach wie vor Relevanz und fordert alle Mitglieder unserer Volksgruppe zu einer klaren Stellungnahme auf. In dieser Zuversicht wünsche ich uns allen ein erfolgreiches Jahr 2025!

 

Quelle: Neue Zeitung, Ausgabe 1-2/2025

„Kathreintanz der LDU in Gerlingen – eine schöne Tradition“

Brauchtumspflege und geselliges Beisammensein

Alljährlich lädt der Stadtverband der LDU in Gerlingen am Vorabend des Totensonntages zum Kathreintanz ein, und die Gerlinger LDU´ler sowie die Freunde der Ungarndeutschen trafen sich auch in diesem Jahr in der Jahnhalle in großer Zahl.

Das Programm, das von Horst Arzt in bekannt launiger und souveräner Art moderiert wurde, bot für Jedermann etwas und gefiel allen.

Ein Highlight ist natürlich stets der Auftritt des Ungarndeutschen-Folklore-Ensembles (UFE) aus Wernau. Die Tanzgruppe demonstrierte erneut ihr herausragendes Können und begeisterte sowohl den Gerlinger Bürgermeister und Patenonkel der LDU, Dirk Oestringer, als auch weitere Ehrengäste, und alle Anwesenden waren sich einig: Dieser Programmpunkt ist ein „Muss“ beim Kathreintanz.

Der Männergesangverein Gerlingen überzeugte mit seinem vielfältigen Repertoire und bot Chorgesang vom Feinsten. Für beste Stimmung sorgte in bewährter Manier ein Alleinunterhalter mit seinem Akkordeon, wobei auch die Tanzlustigen voll auf ihre Kosten kamen.

Doch es gab noch einen weiteren Höhepunkt. Von einem Oboen-Querflöten-Duo der Jugendmusikschule Gerlingen umrahmt, trat Erich Gscheidle, Landesgeschäftsführer der LDU als Laudator auf und konnte in Vertretung des Landesvorsitzenden Joschi Ament eine Ehrung vornehmen. In Anerkennung und Würdigung ihrer herausragenden Verdienste für die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn wurde Uschi Engl das Ehrenzeichen der Landsmannschaft in Silber verliehen. Uschi Engl, gleichermaßen überrascht und gerührt von dieser Wertschätzung, nahm diese Auszeichnung unter großem Beifall entgegen.

Am späten Abend waren sich die Verantwortlichen im Orga-Team des Stadtverbandes der LDU Gerlingen einig – auf ein Neues im Jahr 2025: „Ungarndeutsch – wir stehen dazu“.

„80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn“

Bundesverband der Donauschwaben lud zu einem Gedenktag ein

Der Bundesverband der Landsmannschaft der Donauschwaben lud am Volkstrauertag zu einer zentralen Gedenkveranstaltung „80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn“ ins Haus der Donauschwaben nach Sindelfingen ein.

„Wir wollen an diesem Tag mit gleich mehreren Programmpunkten an die Ereignisse im blutigen Herbst 1944 gedenken, die den Beginn der Vertreibung der Donauschwaben aus ihren historischen Siedlungsgebieten markieren. Vor 80 Jahren wurden die Donauschwaben nahezu vollständig aus ihrer Heimat vertrieben. Viele von ihnen überlebten diese schlimme Zeit nicht. Internierungen in Konzentrationslager, Deportationen, Massenerschießungen, Misshandlungen, Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeiten sowie eine völlige Entrechtung waren an der Tagesordnung. An dieses unermessliche Leid und Schicksal gedenken wir am Volkstrauertag, am 17. November 2024, mit einem ökumenischen Gottesdienst sowie einer Kranzniederlegung gemeinsam in unserem »Mutterhaus« – dem Haus der Donauschwaben – in Sindelfingen“, so Jürgen Harich, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben.

Mehr als 200 Gäste waren der Einladung des Bundesverbandes gefolgt. Nach der Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden hielt zunächst Dr. habil. Mathias Beer einen Vortrag mit dem Titel „1944 – Eine Zeitwende der donauschwäbischen Geschichte“, der einen wissenschaftlichen Überblick über die jahrhundertelange Geschichte gab. Im Anschluss daran lud Raimund Haser MdL, der Vorsitzende des Hauses der Donauschwaben, zur zentralen Gedenkfeier mit Kranzniederlegung im Ehrenhof des Hauses ein. Den Abschluss des Vormittags bildete ein Ökumenischer Gottesdienst unter musikalischer Begleitung des Chores der Donauschwaben aus Mosbach.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen moderierte Jürgen Harich eine Gesprächsrunde mit vier Zeitzeugen, die über ihre Kindheitserinnerungen aus der alten Heimat und ihren teilweise dramatischen Erlebnissen der Flucht oder dem Überlebenskampf in den Vernichtungslagern sprachen.

Freudiger ging es nach der Kaffeepause weiter. Dort stellten die donauschwäbischen Tanzgruppen aus Reutlingen, aus Speyer und aus Mosbach ihr Können unter Beweis, bevor eine Theatervorführung über die Geschichte der Donauschwaben für einen harmonischen Ausklang sorgte.

Die Verantwortlichen der Donauschwaben waren sich am Ende einig: eine durchweg gelungen Gedenkveranstaltung mit einer guten Mischung aus Nostalgie, traurigen Erinnerungen und freudiger Traditions- und Brauchtumspflege.

„Gerlingen und die Ungarndeutschen“

Der Patenschaftsrat der Stadt Gerlingen stellt die Weichen für 2025

„Gerlingen – als unsere inoffizielle Hauptstadt der Ungarndeutschen in der Bundesrepublik – ist und bleibt das Zentrum für unsere landsmannschaftliche Arbeit“, so der Bundes- und Landesvorsitzende Joschi Ament, anlässlich der turnusmäßigen Sitzung des Gerlinger Patenschaftsrates. „Der Patenschaftsrat, ein gemeinsames Gremium, bestehend aus Vertretern des Gerlinger Gemeinderates und Vertretern der LDU-Spitze in Baden-Württemberg, ist für uns dabei eine elementare Verbindung zu den Gemeinderäten und der Stadtverwaltung selbst.“

Bürgermeister Dirk Oestringer eröffnete die Sitzung und betonte Eingangs den wichtigen Stellenwert der patenschaftlichen Arbeit. Er bekräftigte das Bekenntnis der Stadt, auch künftig die Arbeit der LDU zu unterstützen.

Anhand einer umfangreichen Agenda informierten Bürgermeister Oestringer seitens der Verwaltung und Landesvorsitzender Ament aus Sicht der LDU über stattgefundene Aktivitäten des Jahres 2024 und geplante Initiativen für das kommende Jahr. „Natürlich nehmen der Bundesschwabenball (geplant am 5. April 2025) und die Kulturtagung im Herbst (geplant am 18. Oktober 2025) einen wichtigen Stellenwert ein“, so Ament. Flankierend soll die Kooperation mit dem Gerlinger Stadtmuseum intensiviert werden, wie auch Dr. Birgit Knolmayer zu berichten wusste. „Vermerken Sie sich den 4. Februar 2025, wir planen eine Zeitzeugenlesung anlässlich der Russlanddeportation „Malenki Robot“ der Ungarndeutschen vor 80 Jahren“, so die Leiterin des Stadtmuseums.

Hauptamtsleiterin Ulrike Hoffmann-Heer gab einen Überblick zu den Themen Finanzen und Entwicklung der Kontakte zur ungarischen Partnerstadt Tata.

Intensiv tauschten sich die Delegierten über eine für 2025 geplante Informationsreise des Patenschaftsrates nach Ungarn aus. Zum einen sollen die Beziehungen zur Partnerstadt Tata intensiviert werden, aber auch neue Kontakte zu in Ungarn lebenden Ungarndeutschen geknüpft werden, um den patenschaftlichen Auftrag der Stadt zu erfüllen.

„Ungarndeutsche – zwei Seiten derselben Medaille“

Liebe Freunde,

in wenigen Tagen endet das Jahr 2024. Es scheint so, als sei es keinesfalls ruhiger auf der Welt und in Europa gewesen als in den Jahren davor. Kriege, Flucht und Vertreibungen bestimmten auch dieses Jahr das Geschehen weltweit. Und so schauen wir gespannt und nicht frei von Sorge in eine Zukunft und das kommende Jahr 2025.

Die Weihnachtszeit ist aber auch eine Zeit der Besinnung, des Dankes und der Hoffnung. In diesen Tagen blicken wir auf ein Jahr voller Herausforderungen und Erfolge zurück – ein Jahr, das uns wieder einmal gezeigt hat, wie wertvoll unsere Gemeinschaft ist.

Sehr gerne erinnere ich mich deshalb an eines unserer besonderen Highlights zurück, als unser LDU-Landesverband in Baden-Württemberg bei einem feierlichen Festakt in unserer „Hauptstadt der Ungarndeutschen“ in Gerlingen seinen 75. Geburtstag begehen konnte. Erneut konnten wir dabei auch die Verbundenheit zu unserer Schwester – der LdU in Ungarn – hervorheben. Wir sind und bleiben deshalb – als Ungarndeutsche in Deutschland und Ungarn – die zwei Seiten der ein und derselben Medaille, und darauf sind wir stolz.

Als Bundesvorsitzender unserer LDU möchte ich Ihnen allen von Herzen danken: für Ihr Engagement, Ihre Treue und Ihren Einsatz für unsere Kultur und unsere Traditionen. Sie alle tragen dazu bei, dass unser ungarndeutsches Erbe lebendig bleibt – in Deutschland, in Ungarn und überall dort, wo unsere Gemeinschaft zu Hause ist.

Gerade Weihnachten ist eine Zeit, solche symbolischen Brücken weiter zu bauen – zwischen Generatio-nen, zwischen Menschen unterschiedlicher Herkunft und zwischen Vergangenheit und Zukunft. Lassen Sie uns die bevorstehenden Weihnachtstage nutzen, um innezuhalten und uns daran zu erinnern, was uns verbindet: unsere gemeinsamen Werte, unsere Geschichte und die Liebe zu unserer Kultur.

Möge das Licht der Weihnacht Ihr Herz erfüllen und Ihnen Kraft und Zuversicht schenken. Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr 2025. Mögen Frieden, Gesundheit und Gemeinschaft Sie im kommenden Jahr begleiten. Und vergessen Sie dabei eines nicht: bleiben Sie auch im Jahr 2025 Ungarndeutsch – und stehen Sie dazu!

Ihr Joschi Ament

Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn