„Geschichte bewegt – auch uns“

45. Landeskulturtagung der LDU Baden-Württemberg in Gerlingen

Mitte Oktober fand im Gerlinger Rathaus die 45. Kulturtagung der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU) statt – ein Nachmittag, der eindrucksvoll zeigte, wie lebendig Geschichte auch heute noch ist. Unter dem Motto „Geschichte bewegt – auch uns“ rückte die Tagung die ungarndeutsche Vergangenheit in den Blick der nächsten Generation.

Bereits in seiner Begrüßung betonte LDU-Bundesvorsitzender Joschi Ament die Bedeutung dieses Perspektivwechsels. „Heute ist ein besonderer Tag, denn wir lassen unsere Jugend sprechen“, erklärte er. „Geschichte bewegt uns alle – und heute zeigen uns junge Menschen, warum sie auch für sie noch Bedeutung hat.“ Ament erinnerte zugleich an die lange Tradition der Kulturtagungen in der Patenstadt Gerlingen, die er als „inoffizielle Hauptstadt der Deutschen aus Ungarn in Baden-Württemberg – und weltweit“ bezeichnete.

Im Mittelpunkt des Nachmittags standen drei junge Referentinnen und Referenten, die aufzeigten, dass das ungarndeutsche Erbe auch in der jungen Generation lebendig ist. Jan Ament (17, Sinsheim) eröffnete die Vortragsreihe mit seinem Beitrag „Menschen, Minderheiten, Migrationen“, in dem er die Auswanderung der Donauschwaben im 18. Jahrhundert beleuchtete. Lena Virth (16, Pécs/ Ungarn) widmete sich in ihrem Vortrag „Die Räder rattern. Dawei, nur dawei!“ der Verschleppung der Ungarndeutschen in die Sowjetunion. Den Abschluss bildete Leana Magdalena Becker (17, Taunusstein) mit ihrem Referat über die Vertreibung der Ungarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg und deren Auswirkungen auf die Nachgeborenen.

Alle drei stammen aus ungarndeutschen Familien und berichteten – teils sehr persönlich – von familiären Erinnerungen, Begegnungen und ihren eigenen Zugängen zur Geschichte. Damit wurde der Leitgedanke der Tagung unmittelbar erfahrbar: Geschichte ist kein abgeschlossenes Kapitel, sondern Teil einer lebendigen Identität.

Zum Abschluss brachte es Joschi Ament auf den Punkt: „Geschichte bewegt uns – und sie verbindet uns. Wir bleiben Brückenbauer zwischen den Menschen in Deutschland und Ungarn. Denn Freundschaft und Erinnerung sind das Fundament für Frieden und Freiheit in Europa.“

„Geschichte bewegt – auch uns“ – die Kulturtagung machte deutlich, dass die Erinnerung an das ungarndeutsche Erbe lebendig bleibt, wenn junge Menschen sie mit Herz und Stimme weitertragen.

 

„Olivia Schubert zur FUEN-Präsidentin gewählt“

Neue Führung bei der Föderalistische Union Europäischer Nationalitäten (FUEN)

Am 25. Oktober 2025 hat die Delegiertenversammlung der FUEN im Rahmen des 69. Kongresses in Bozen (Südtirol) eine neue Führung gewählt. Mit großer Mehrheit – 180 der 260 gültigen Stimmen – wurde Olivia Schubert von der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) zur Präsidentin für die Amtszeit von 2025 bis 2028 gewählt.

In ihrer ersten Stellungnahme nach der Wahl betonte Schubert, dass sie die vielfältigen Minderheiten Europas weiterhin wirkungsvoll vertreten möchte. Sie sieht in der FUEN eine wichtige Plattform für Verständigung, Sprache, Kultur und demokratische Teilhabe – und will die Zusammenarbeit innerhalb des neuen Präsidiums besonders stärken.

Das neu gewählte Präsidium spiegelt die sprachliche und geografische Vielfalt der Mitgliedsorganisationen wider: Vertreter aus Deutschland, Rumänien, Italien, der Slowakei und anderen Ländern wurden in Schlüsselpositionen gewählt. Zudem wurde beschlossen, dass der 70. FUEN-Kongress im Jahr 2026 in Helsinki (Finnland) und der 71. im Jahr 2027 in Istrien (Slowenien) stattfinden wird – ein klares Signal für europaweite Zusammenarbeit und Netzwerkstärkung.

„Es ist etwas Großartiges, dass die Präsi-dentin einer Organisation, die mehr als 100 Nationalitätenorganisationen aus fast 40 Ländern umfasst, aus unseren Reihen kommt!“, meinte LdU-Vorsitzende Ibolya Hock-Englender, die selbst am Kongress teilnahm.

Olivia Schubert wird die weitreichenden Aufgaben der FUEN-Präsidentin ehrenamtlich wahrnehmen. Ihre Tätigkeit als hauptamtliche Vizevorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die LdU in Ungarn und die LDU in Deutschland gratulieren Frau Schubert zur erfolgreichen Wahl und wünschen ihr viel Mut und Ausdauer in ihrem neuen Amt.                               

  (Quellen: www.fuen.org und Neue Zeitung/Budapest)

„Ein halbes Jahrhundert“

50 Jahre Arbeitskreis Donauschwäbischer Familienforscher in Sindelfingen

Ein halbes Jahrhundert Forschung, Erinnerung und Engagement: Der Arbeitskreis Donauschwäbischer Familienforscher (AKdFF) feierte im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen sein 50-jähriges Bestehen.

Rund 500 Mitglieder zählt der Verein heute – viele von ihnen Nachkommen der Erlebnisgeneration, die ihre Wurzeln in den donauschwäbischen Siedlungsgebieten haben. Ziel des Arbeitskreises ist es, Quellen zur Familienforschung zu erschließen, Mitglieder fachkundig zu beraten und mit Publikationen die Geschichte der Donauschwaben für kommende Generationen zu bewahren.

Die Festveranstaltung wurde von Dr. Hertha Schwarz, der ersten Vorsitzenden des AKdFF, eröffnet. In den Grußworten würdigten zahlreiche Persönlichkeiten die jahrzehntelange Arbeit des Vereins: Raimund Haser MdL, Vorsitzender des Vereins „Haus der Donauschwaben e.V.“, Markus Kleemann, Oberbürgermeister von Sindelfingen, Jürgen Harich, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben, sowie Vertreter befreundeter Forschungsvereinigungen – darunter Dr. Kornél Péncz (Arbeitskreis ungarndeutscher Familienforscher), Dr. Alexander Weber (Österreichische Gesellschaft für Genealogie und Geschichte), Nikolaus Türk (Arbeitsgemeinschaft Banater Familienbücher) und Prof. Dr. Georg Fertig (Verein für Computergenealogie).

Ein Höhepunkt des Festakts war der Vortrag von Dr. habil. Matthias Beer (Universität Tübingen), der den Begriff der Donauschwaben in historischer und identitätsstiftender Perspektive beleuchtete.

Als sichtbares Zeichen der Verbundenheit zwischen dem AKdFF und dem Haus der Donauschwaben in Sindelfingen enthüllten Dr. Hertha Schwarz und Raimund Haser in der Aula des Hauses eine Stifter-Tafel.

Beim anschließenden Empfang bot sich den Gästen Gelegenheit zu Begegnung und intensiven Gesprächen.

Das Jubiläum zeigte eindrucksvoll: Der Arbeitskreis Donauschwäbischer Familienforscher blickt nicht nur auf eine 50-jährige Erfolgsgeschichte zurück, sondern ist auch für die Zukunft gut aufgestellt.

„Wo Tradition Zukunft tanzt“

75. Jubiläumskirchweihfest bei den Donauschwaben in Mosbach

Ein festliches Jubiläum konnte die donauschwäbische Gemeinschaft in Mosbach begehen: Das 75. Kirchweihtreffen führte zahlreiche Gäste aus Politik, Kultur und Gesellschaft zusammen und stellte einmal mehr die Lebendigkeit donauschwäbischer Traditionen unter Beweis.

Das abwechslungsreiche Programm wurde von einer eindrucksvollen Vielfalt an Mitwirkenden geprägt. Das sorbische Folklore-Ensemble „Schleife“, die „lustigen Schwaben“ der Banater Schwaben aus Heilbronn, der Tanzkreis sowie die Jugendtanzgruppe der Donauschwaben in Mosbach selbst sorgten für ein abwechslungsreiches Abendprogramm in der Pattberghalle in Neckarelz. Besonderes Augenmerk lag dabei schon beim Einzug von über 80 Trachtenträgerinnen und Trachtenträgern auf deren farbenprächtigen Trachten – darunter die Karawukowaer-Tracht aus dem ehemaligen Jugoslawien oder die Wandorfer Tracht aus Ungarn. Ergänzt wurde das Programm durch die Showtanzgruppe Exótica aus Waldstadt, die moderne Akzente setzte.

In ihren Grußworten würdigten Landrat Dr. Achim Brötel, Mosbachs Bürgermeister-Stellvertreter Manfred Beuchert sowie Hans Supritz, Landesvorsitzender der Donauschwaben in Baden-Württemberg, das jahrzehntelange Engagement der Mosbacher Donauschwaben. Unter der Leitung von Anton Kindtner und Sabine Kress und den vielen zahlreichen Helfern von Jung bis Alt hätte der Verein gezeigt, wie sich Tradition und Zukunft miteinander verbinden lassen.

Besonders berührend waren dabei die Kinder und Jugendlichen, die in den alten donauschwäbischen Volkstracht mitwirkten. Sie machten deutlich, dass die Kirchweih nicht allein ein Erinnerungsfest ist, sondern zugleich ein Bekenntnis zur Zukunft der Volksgruppe.

„Lebendiges Zeugnis gelebter Heimat“

Die Banater Schwaben feierten 75 Jahre Landesverband und 56. Trachtenfest in Göppingen

Lebendiges Zeugnis gelebter Heimat – kein leichtes Unterfangen in einer Zeit voller Umbrüche – bekräftigte Richard Jäger, Landesvorsitzender der Banater Schwaben in seiner Begrüßung. Eine Zeit zum Innehalten, Erinnern und Feiern, eine Zeit zum Danken für 75 Jahre „lebendiges Zeugnis gelebter Heimat“ und einer verlässlichen Partnerschaft mit Göppingen, sagte er.

Zahlreiche Gäste kamen zum Festakt mit Landestrachtenfest und anschließendem Schwabenball, u.a. Nicole Razavi, Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen des Landes Baden-Württemberg, Cem Özdemir, Bundeslandwirtschaftsminister a.D., Dr. Vlad Vasiliu, rumänischer Generalkonsul in Stuttgart, Alex Maier, Oberbürgermeister der Stadt Göppingen, gleichzeitig Patenstadt der Banater Schwaben in Baden-Württemberg, sowie zahlreiche Vorstände und Vertreter befreundeter Landsmannschaften.

Alex Maier nannte die Patenschaft der Stadt Göppingen über die Banater Schwaben, die seit 1988 besteht, ein „lebendiges Versprechen“, das jedes Jahr gefeiert wird.

120 Trachtenpaare aus Deutschland und Rumänien zeigten lebendige Kultur, die Vielfalt und den Reichtum des Brauchtums, Jugendvertreter betonten den Zusammenhalt und gemeinsame Tradition.

Generalkonsul Dr. Vlad Vasiliu bezeichnete die Banater Schwaben als Brückenbauer zwischen Deutschland und Rumänien und verwies auf die besondere Rolle der Banater Schwaben für die guten Beziehungen zwischen Rumänien und Baden-Württemberg.

In ihrer Festansprache lobte Ministerin Nicole Razavi die Vielfalt der Tradition gegenüber einer häufigen Vergleichbarkeit heutiger Metropolen.

Cem Özdemir spannte in seinen Grußworten einen Bogen der frühen Geschichte des Karpatenbeckens bis heute.

Der traditionelle Schwabenball bildete den schwungvollen Ausklang eines gelungenen Festtages.

„Donauschwaben setzen auf Zusammenarbeit“

Gemeinsames Treffen führender Vertreter in Sindelfingen

Im Nachgang zum 5. Donauschwäbischen Welttreffen, das in diesem Sommer in Ungarn und Serbien stattfand, trafen sich Mitte September Jürgen Harich, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben und zugleich Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben, László Kreisz, Vorsitzender des Landesrates der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen, und Joschi Ament im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen, um neue Wege für eine verstärkte Zusammenarbeit auszuloten und Ressourcen künftig noch gezielter gemeinsam nutzen zu können.

Es bestand Einigkeit darüber, dass die Achtung und authentische Bewahrung der über 300-jährigen Traditionen der Donauschwaben eine gemeinsame Aufgabe darstelle. Gleichzeitig müsse dieses Erbe in Anbetracht heutiger gesellschaftlicher Herausforderungen aber neu gedacht und insbesondere für junge Menschen attraktiv vermittelt werden.

Die Gesprächsteilnehmer betonten die verbindende Kraft der donauschwäbischen Gemeinschaften. Diese bieten ein stabiles Wertesystem und damit Orientierung in einer zunehmend komplexen Welt.

László Kreisz nutzte die Möglichkeit, die Infrastruktur des Landesrates in Ungarn vorzustellen. Er verwies darauf, dass das Netzwerk des Landesrates auch von anderen Organisationen in Deutschland und Übersee genutzt werden könne. Ein Beispiel dafür war das diesjährige Welttreffen der Donauschwaben, an dessen ungarischem Programmteil der Landesrat maßgeblich mitwirkte.

Die Teilnehmer bekräftigten abschließend ihren gemeinsamen Willen zu einer vertieften Zusammenarbeit und zum regelmäßigen Austausch.

„Starke Interessenvertretung, enge Zusammenarbeit, stabile Zukunft“

Olivia Schubert bewirbt sich um das FUEN-Präsidium

Seit 75 Jahren ist FUEN die repräsentativste Interessenvertretung der autochthonen nationalen Minderheiten in Europa. Sie setzt sich für ein demokratisches, vielfältiges und diskriminierungsfreies Europa ein, in dem Minderheiten gleichberechtigt teilhaben können.

Olivia Schubert, stellvertretende Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) und seit 2022 Vizepräsidentin der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), kandidiert für das Amt der FUEN-Präsidentin. Die Präsidentschaftswahl findet am 25. Oktober 2025 in Bozen (Südtirol, Italien) statt.

Schubert blickt auf eine jahrzehntelange, enge Zusammenarbeit mit FUEN und ihren Mitgliedsorganisationen zurück. Ihre Überzeugung: Minderheiten sind nicht nur Bewahrer von Sprache, Tradition und Kultur, sondern auch Brückenbauer zwischen Nationen – und damit entscheidend für Frieden, Demokratie und Verständigung in Europa.

Die Ungarndeutsche, Olivia Schubert wuchs in einer multikulturellen Region Südungarns auf, geprägt durch das Zusammenleben verschiedener Minderheiten. Nach ihrem Studium in Köln (Germanistik, Geschichte, Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Minderheitenrechte) widmete sie ihre berufliche Laufbahn den Anliegen von Minderheiten. Seit 25 Jahren bekleidet sie führende Positionen im Minderheiten- und Bildungswesen, baute breite Netzwerke auf und arbeitete eng mit Institutionen wie Europarat, Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, Vereinte Nationen und Europäische Union zusammen.

Ihre Stärken: langjährige Führungserfahrung, strategisches Denken, internationale Vernetzung und die Fähigkeit, Menschen zu verbinden. Damit verkörpert sie die Doppelbasis, die für das Präsidentenamt entscheidend ist: persönliche Identität als Angehörige einer Minderheit und umfassende internationale Expertise.

 

Quelle: Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen

„Erinnern, bewahren, gestalten in Baden-Württemberg“

BdV Baden-Württemberg begeht Tag der Heimat in Stuttgart

Der Landesverband Baden-Württemberg des Bundes der Vertriebenen (BdV) beging auch in diesem Jahr den Tag der Heimat in der Stuttgarter Liederhalle. Die traditionsreiche Veranstaltung führte zahlreiche Gäste aus Politik, Verbänden und Kultur zusammen und stand im Zeichen von Erinnerung und gelebter Gemeinschaft.

Bereits am Vormittag fand am Denkmal für die Opfer der Vertreibung in Stuttgart-Bad Cannstatt eine feierliche Kranzniederlegung statt. Besonders bewegend war der Beitrag Helga Ruhnke, die als Zeitzeugin ihre eigenen Erlebnisse der Flucht aus Ostpreußen schilderte und damit einen sehr persönlichen Blick auf die Geschehnisse nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnete.

Das Nachmittagsprogramm in der Liederhalle wurde durch ein vielfältiges kulturelles Programm geprägt. Zahlreiche Gruppen – der Deutschen aus Russland, Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben und der Deutschen aus Ungarn – präsentierten Musik, Gesang und Tanz.

Für besondere Begeisterung sorgte das Ungarndeutsche Folkloreensemble aus Wernau, das mit feurigen Tänzen das Publikum mitriss und die lebendige Tradition der Ungarndeutschen eindrucksvoll darbot. Der Bundesvorsitzende der LDU, Joschi Ament, zeigte sich dabei sehr erfreut über die gelungene Präsentation des ungarndeutschen Kulturerbes.

Innenminister Thomas Strobl, Schirmherr und Festredner, würdigte in seiner Ansprache die historische und gegenwärtige Bedeutung der Heimatvertriebenen. Er hob hervor, dass die Charta der deutschen Heimatvertriebenen von 1950 ein Dokument der Versöhnung und des friedlichen Neubeginns gewesen sei und dass die Heimatvertriebenen mit ihrem Engagement wesentlich zum Wiederaufbau und zur demokratischen Entwicklung Deutschlands beigetragen hätten.

Insgesamt bot der Tag der Heimat eine harmonische und würdige Veranstaltung, die Erinnerung, kulturelle Vielfalt und gesellschaftliche Verantwortung miteinander verband.

„Wurzeln bewahren, Brücken bauen, Zukunft gestalten“

5. Donauschwäbisches Welttreffen in Waschludt/Városlőd in Ungarn

Unter dem Leitgedanken „Wurzeln bewahren, Brücken bauen, Zukunft gestalten“ fand im Sommer 2025 das 5. Donauschwäbische Welttreffen statt, zu dem der Weltdachverband der Donauschwaben unter dem Vorsitz von Jürgen Harich zusammen mit den Präsidiumsmitgliedern aus Ungarn, Edina Bunth und László Kreisz, eingeladen hatten. Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ungarn, Deutschland, Österreich, den USA, Kanada und Brasilien machten sich auf den Weg, um in Ungarn und Serbien jene Orte zu besuchen, aus denen einst die Donauschwaben hervorgingen. Damit wurde das Treffen nicht nur zu einem Gemeinschaftserlebnis, sondern auch zu einer Reise zu den eigenen historischen Wurzeln.

Ein Höhepunkt war die Präsidiumssitzung des Weltdachverbandes der Donauschwaben, die in diesem Jahr von zwei besonderen Gästen begleitet wurde: Frau Ibolya Hock-Englender, Vorsitzende der LdU in Ungarn, sowie Joschi Ament, Vorsitzender der LDU in Deutschland.

Bei einem offenen und intensiven Gedankenaustausch wurden unterschiedliche Ausrichtungen innerhalb der ungarndeutschen Gemeinschaft sowie konkrete Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit mit dem Weltdachverband diskutiert. Dabei zeigte sich klar: Die gemeinsamen Werte und Ziele überwiegen bei weitem die Unterschiede. Alle Beteiligten waren sich einig, künftig stärker in den Dialog zu treten und enger zusammenzuarbeiten, um die Belange der Donau- und Ungarndeutschen im In- und Ausland noch sichtbarer zu machen.

Das Welttreffen machte damit deutlich, wie wichtig der Blick zurück und die Verankerung in der Geschichte sind – ebenso aber auch, wie viel Kraft aus gemeinsamen Visionen für die Zukunft – auch über Kontinente hinweg – erwächst. Ein gelungenes Zeichen des Zusammenhalts, das alle Beteiligten zuversichtlich nach vorne schauen lässt.

 

(Bilder: Weltdachverband der Donauschwaben)

„Gemeinsam stark für die Ungarndeutschen“

LdU Ungarn und der LDU Deutschland vertiefen ihre Zusammenarbeit am Balaton

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU) und der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) wurde auch in diesem Jahr mit einem Spitzentreffen fortgeführt. Grundlage dieses regelmäßigen Austausches ist die 2021 unterzeichnete Vereinbarung, die eine enge Abstimmung über zentrale Fragen der ungarndeutschen Gemeinschaft vorsieht.

Im August trafen sich hierzu Joschi Ament, Vorsitzender der LDU Deutschland, und Ibolya Hock-Englender, Vorsitzende der LdU in Ungarn, in Balatonfenyves/Ungarn. Auch Erich Gscheidle, Bundesgeschäftsführer der LDU Deutschland, nahm an diesem Austausch teil. Mit dieser hochrangigen Besetzung wurde ein klares Signal für die Intensivierung der bilateralen Beziehungen gesetzt.

Im Mittelpunkt des Treffens stand eine umfangreiche Agenda mit zahlreichen Tagesordnungspunkten. Besprochen wurden Fragen der Projektarbeit, Veranstaltungen, kulturpolitische Themen sowie künftige Kooperationsmöglichkeiten. Beide Organisationen unterstrichen den gemeinsamen Anspruch, die Interessen der Ungarndeutschen in Deutschland und Ungarn noch wirksamer zu vertreten und Impulse für die weitere Zusammenarbeit zu setzen.

Das Treffen zeigte deutlich, wie wichtig der regelmäßige Dialog über Grenzen hinweg ist. Beide Seiten hoben hervor, dass die enge Vernetzung nicht nur den Organisationen selbst zugutekommt, sondern vor allem der ungarndeutschen Gemeinschaft insgesamt. „Der kontinuierliche Austausch stärkt das gegenseitige Vertrauen, inspiriert neue Initiativen und sorgt dafür, dass die Stimme der Ungarndeutschen in Deutschland wie in Ungarn gehört wird“, so Joschi Ament. „Wir ziehen an einem Strang“, wie Ibolya Hock-Englender betonte, „über Grenzen hinweg, im Vertrauen aufeinander und im Bewusstsein, dass wir gemeinsam mehr erreichen können.“

Die LDU Deutschland und die LdU Ungarn bekräftigten ihren Willen, den Weg des Miteinanders konsequent fortzusetzen – im Dienste einer lebendigen, vernetzten und zukunftsorientierten ungarndeutschen Gemeinschaft.