„Vertreibung und Verschleppung – zwei Wörter, die man in Ungarn mittlerweile kennt“

Gedenken zur Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in München

Auch in Bayern beging Ungarn den nationalen Gedenktag zur Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen am Ende des Zweiten Weltkrieges. Hierzu hatte das Ungarische Generalkonsulat in München, vertreten durch den Generalkonsul Gábor Tordai-Lejkó, zur Gedenkveranstaltung, zusammen mit Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Direktor des Hauses des Deutschen Ostens, ins Sudetendeutsche Haus in München eingeladen.

Der Einladung waren auch der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, und zugleich Landesvorsitzender der LDU in Bayern, Georg Hodolitsch, sowie der Ehrenvorsitzende der LDU, Hans Schmuck und das Vorstandsmitglied Katharina Erl gefolgt.

Als Gastredner war der Parlamentsabgeordnete der Ungarndeutschen, Imre Ritter, aus Budapest angereist. Er eröffnete seine Ansprache mit den Worten: „Vertreibung und Verschleppung – Zwei Wörter, die in Ungarn mittlerweile fast jeder kennt, weil am 19. Januar 2016 zum 70. Jahrestag der Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen Ministerpräsident Viktor Orbán höchstpersönlich die Gedenkrede auf dem alten Friedhof in Budaörs hielt“, so Ritter.

In seiner damaligen Ansprache hätte Orbán betont, dass den ungarischen Schwaben Unrecht widerfahren sei, als sie ihrer Häuser und ihrer Heimat beraubt wurden. Ritter skizzierte im Weiteren den Wandel in der ungarischen Minderheitenpolitik. Neben den regelmäßig stattfindenden Wahlen zu lokalen Nationalitätenselbstverwaltungen seien die Ungarndeutschen zwischenzeitlich durch einen eigenen vollwertigen Abgeordneten in ungarischen Parlament vertreten, wie Ritter ausführte.

Heute sei es wieder möglich, dass die deutsche Minderheit in Ungarn die deutsche Sprache als Muttersprache erlerne, die Kinder deutsche Kindergärten und deutsche Schulen besuchen, wie Frau Dr. habil. Márta Müller, Dozentin einer ungarndeutschen Universität in ihrem Vortrag mit dem Titel „Von der Wiege bis zur Hochschule“ herausarbeitete und dabei die aktuellen Tendenzen des ungarndeutschen Schulwesens beschrieb.

Frau Sylvia Stierstorfer MdL, Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene hob in ihrer Ansprache die Integration der vertriebenen Deutschen aus Ungarn hervor und betonte, dass heute wieder gute Kontakte zu den gebliebenen Deutschen in Ungarn bestehen und beide Seiten als Brückenbauer Europas betrachtet werden.

Beim anschließenden Empfang konnten viele gute Gespräche geführt werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

I accept that my given data and my IP address is sent to a server in the USA only for the purpose of spam prevention through the Akismet program.More information on Akismet and GDPR.