Im Haus der Donauschwaben gedenkt man den Opfern von Flucht und Vertreibung
„Die Zahlen im Ehrenhof des Hauses der Donauschwaben sind die Toten und Vermissten jeder einzelnen Ortschaft. Jede Zahl ein Kind, eine Frau, ein Greis. Gestorben auf der Flucht, erschossen über einem Massengrab, verhungert in Gakowa.“ Mit diesen Worten anlässlich des nationalen Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung hatte der Vorsitzende des Hauses der Donauschwaben, Raimund Haser, MdL, am 20. Juni 2023 gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Sindelfingen, Dr. Bernd Vöhringer, und weiteren Gästen an das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen erinnert.
Bereits zuvor hatte Baden-Württembergs stellvertretende Ministerpräsident, Innenminister und Landesbeauftragter für Vertriebene und Spätaussiedler, Thomas Strobl formuliert: „Am 20. Juni gedenken wir aller, die in Folge des Zweiten Weltkriegs Opfer von Flucht und Vertreibung wurden. Wir gedenken derer, die ums Leben kamen. Wir gedenken derer, deren Körper und Seele bleibenden Schaden davontrugen. Wir gedenken derer, die noch über Generationen die erlittenen Traumata verarbeiten mussten.
Bei Kriegsende im Mai 1945 waren etwa 40,5 Millionen entwurzelte Menschen in Europa unterwegs. Unter ihnen befanden sich 12 bis 14 Millionen Deutsche, die aus den Gebieten in Ostdeutschland oder aus Regionen in Ost- und Südosteuropa, wo sie seit Jahrhunderten gesiedelt hatten, flüchten mussten oder vertrieben wurden. Hinter all diesen Zahlen verbergen sich individuelle Schicksale, stehen Menschen, die einen einschneidenden Bruch in ihrer Biographie erleben und verkraften mussten“, so Minister Thomas Strobl.
v.l.n.r.: Joschi Ament (LDU), Raimund Haser, Stefan Ihas (Präsident des Weltdachverbandes der Donauschwaben)