„Auf der Suche nach neuen Wegen“

Treffen zwischen dem Landesrat und Donauschwaben geht in die zweite Runde

Bereits im vergangenen Herbst trafen sich einige Spitzenvertreter der donauschwäbischen Organisationen in Deutschland mit dem Vorsitzenden des Landesrates ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Trachtengruppen, László Kreisz, in Mosbach, um nach neuen Wegen der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Menschen aus Ungarn und Deutschland zu suchen.

Eine Fortsetzung der Gespräche zur Entwicklung einer neuen Motivationsstruktur fand nun im Haus Pannonia in Speyer statt. Diskussionsteilnehmer waren diesmal Paul Nägl, Landesvorsitzender der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz, Sandra Peric, Vertreterin der Jugend- und Trachtengruppen in Europa im Weltdachverband der Donauschwaben, Joschi Ament, Bundesvorsitzender der LDU sowie Landesratsvorsitzender László Kreisz aus Ungarn.

„Unsere Sorgen und Nöte sind leider unverändert groß“, so der LDU Bundesvorsitzende Ament in Bezug auf Jugend- und Nachwuchsarbeit in Deutschland. Landsmannschaftlich übergreifend – also im Speziellen bei den Ungarndeutschen und den Donauschwaben – sei es zunehmend eine Herausforderung Jugendliche zu begeistern, um donauschwäbische Tänze zu erlernen, wie Sandra Peric konstatierte.

Nach einem langen und offenen Meinungs- und Ideenaustausch waren sich die Gesprächspartner einig: „Neue Wege zu gehen ist schwierig, aber nicht unmöglich.“ Dabei seien aber auch neue Netzwerke notwendig, an denen es zu arbeiten gelte, so die Beteiligten. „Der heutige Tag hat aber sicherlich dazu beigetragen, dass wir uns künftig noch besser austauschen“, wie es Ament formulierte.

„Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten der gleichen Medaille“

Dritter Internationaler Begegnungstagung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN

Im Jahr 2020 richtete die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) erstmalig eine Begegnungstagung unter dem Titel „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten einer Medaille“, aus. Die seit der deutschen Wiedervereinigung und dem politischen Umbruch in Mittel- und Osteuropa in den Jahren 1989/1990 in Dresden von der Kulturstiftung veranstaltete Tagung stieß auf beiden Seiten auf große Resonanz und wurde daher 2021 erneut organisiert. Das bewährte Format wurde auch 2022 in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten fortgesetzt, um eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Landsmannschaften und Einrichtungen der eigenständigen Kulturarbeit und den deutschen Minderheiten zu befördern. Die Tagung wurde finanziell durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Land Baden-Württemberg gefördert.

Die bereits dritte Internationale Begegnungstagung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen fand dieses Jahr zwischen dem 31. August und 2. September in Stuttgart statt. An der Veranstaltung nahmen Vertreter von Landsmannschaften, Vertriebenenorganisationen und der deutschen Minderheiten aus mehreren Ländern teil, darunter auch die stellvertretende Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Olivia Schubert, und LdU-Jugendreferent, Károly Radóczy, sowie Alfred Freistädter, Mitglied des Bundesvorstandes der LDU in Deutschland.

Unter anderem konnte Olivia Schubert im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die neuesten Entwicklungen in der Arbeit der LdU in Ungarn, über die Erneuerung der Strategie, der Verstärkung der Online-Präsenz der Organisation, über die anstehende Volkszählung sowie über die neuen Lehrpfade berichten.

Weitere anregende Diskussionsrunden behandelten die aktuelle Lage der deutschen Minderheit in der Ukraine, die Kulturzusammenarbeit anhand von Denkmalschutz bzw. die Rolle der Jugend zur Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes.

 

Quelle: LdU

„Vertriebene und Spätaussiedler: Brückenbauer in Europa“

Kranzniederlegung und Totengedenken an der Ewigen Flamme in Berlin

Im Anschluss an den offiziellen Festakt des Bundes der Vertriebenen zum Tag der Heimat 2022 in Berlin ließen die höchsten Staatsämter, die Bundesländer, einige Bundesparteien, der BdV, die Landsmannschaften und BdV-Landesverbände, die Kulturstiftung der deutschen Heimatvertriebenen, die AGDM sowie viele weitere gesellschaftliche Gruppen zu Ehren der Toten Kränze am Mahnmal der deutschen Heimatvertriebenen, der „Ewigen Flamme“ auf dem Berliner Theodor-Heuss-Platz, niederlegen.

Worte des Gedenkens sprachen erneut Andreas Geisel MdA als Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Staatssekretär a.D. Rüdiger Jakesch als Berliner Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen sowie BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius.

Senator Geisel erklärte mit Blick auf das diesjährige Leitwort „Vertriebene und Spätaussiedler: Brückenbauer in Europa“: „Für das vielfältige Engagement des Bundes der Vertriebenen möchte ich Ihnen heute danken. Sie setzen sich für Frieden, Menschenrechte und Versöhnung überall in Europa und der Welt ein. Wir haben heute das Glück, in einem vereinten Europa zu leben. Fast selbstverständlich scheint es uns heute, dass es vielfältige und enge Beziehungen etwa zu Frankreich oder Polen gibt. Wir wissen aus unserer Geschichte: Es ist alles andere als selbstverständlich.“ Gerade angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, aber auch vor dem Hintergrund der weltweiten Flüchtlingssituation und den Erfahrungen von Heimatverlust und Ankunft gelte es heute, den Einsatz für Zusammenhalt, Freiheit und Demokratie zu stärken.

BdV-Präsident Fabritius erinnerte „an die Millionen Zivilisten aus allen deutsch besiedelten Regionen in Ost-, Mittel- und Südosteuropa, die von Flucht und Vertreibung, Deportation und Zwangsarbeit betroffen waren“ und für die mit der Ewigen Flamme ein zentrales Mahnmal existiere. Leider sei das Thema angesichts der weltpolitischen Lage wieder hochaktuell. „Ich wünschte mir, es hätte beides nicht gegeben: Weder die Vertreibungen von damals noch die immer wiederkehrenden Ausbrüche von Konflikten und Gewalt von heute, die erneut zu Vertreibungen führen. Und es ist gut, dass wir dieses Mahnmal haben, wo wir auch dessen gewahr werden“, so der BdV-Präsident.

 

(Quelle: Bund der Vertriebenen)

„Die Einfachheit steht am Ende, nicht am Anfang“

Josef de Ponte

* 1922 in Budakeszi         2006 in Schwaigern

Josef de Pontes künstlerisches Werk ist in jeder Hinsicht viel-fältig. Die Aufforderung von Walter Gropius an die Maler:

„Zerschlagt die Rahmen der Salonkunst um eure Bilder, geht in die Bauten, segnet sie mit Farbenmärchen, meißelt Gedanken in die nackten Wände“ machte Josef de Ponte zu seinem Leitbild.

Geprägt und fasziniert von den Ideen des Bauhauses suchte sich Josef de Ponte seinen eigenen Weg. Mit Glas, Stein, Farbe, Putz und anderen Werkstoffen gestaltete er profane und sakrale Gebäude, vorwiegend im Südwesten Deutschlands, aber auch in Österreich, Schweden, Spanien, den Niederlanden, in Brasilien und zuletzt in Ungarn.

Im Mittelpunkt seines Schaffens standen Glasfenster, Mosaiken, Fresken und Gemälde, die sich vorzugsweise mit christlichen Themen beschäftigen. Immer wieder nahm er sich den Rhythmus des menschlichen Lebens zum Thema. Der Reichtum an Motiven, Farben und Formen und seine Vorliebe für das Figurative kennzeichneten seine Arbeiten.

Seine individuell und gleichzeitig idealisiert wirkenden Menschengestalten besitzen große Anziehungskraft. Die zahlreichen bäuerlichen Milieustudien und Städtelandschaften in Josef de Pontes grafischem Werk vermitteln einen Eindruck vom Heimatbewusstsein des aus dem Ofener Bergland stammenden Künstlers. Auch das künstlerisch gestaltete Wappen der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn stammt aus der Feder von Josef de Ponte.

Für seine großen Verdienste für die Landsmannschaft wurde Josef de Ponte 2002 mit der Jakob-Bleyer-Medaille in Gold, der höchsten Auszeichnung, die die Landsmannschaft zu vergeben hat, geehrt.

Heute, am 5. Oktober 2022, wäre Josef de Ponte hundert Jahre alt geworden.

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn überbringt Dankbarkeit und Anerkennung für einen echten, einen ganz großen Ungarndeutschen.

 

Text: Programm zum 100. Geburtstag des ungarndeutschen Künstlers in Kooperation des Donauschwäbischen Zentralmuseums, der Stadt Schwaigern und der Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus in Schwaigern, der Stadt Gerlingen und der Stadt Neckarsulm, dem Ungarischen Kulturzentrum in Stuttgart, der Budakesser Gemeinschaft und der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn

„Zeuge der Zeit“

Vertreibung und Migration im Werk des ungarndeutschen Künstlers Josef de Ponte

Neckarsulm und Umgebung wurde zur neuen Heimat vieler nach dem Zweiten Weltkrieg aus Budakeszi (Ungarn) vertriebener Menschen. Daher besteht zwischen den beiden Städten eine besondere Verbindung. Neckarsulm übernahm 1989 die Patenschaft über die Budakesser Gemeinschaft, der Vereinigung der in Baden-Württemberg beheimateten ehemaligen Budakesser. Zwischen Budakeszi und Neckarsulm besteht zudem seit 1993 eine offizielle Städtepartnerschaft.

Der ungarndeutsche Künstler und Maler Josef de Ponte wurde am 5. Oktober 1922 in Budakeszi, das ihn später zum Ehrenbürger ernannte, geboren. Nach seiner Vertreibung fand er in Schwaigern eine neue Heimat und widmete sich im Schwerpunkt der Glasmalerei und der Kunst am Bau.

Anlässlich seines 100-jährigen Geburtstages fand in der Volkshochschule in Neckarsulm eine Ausstellung mit seinen Werken zum Thema Vertreibung statt, die von der Budakesser Gemeinschaft im Verband der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn zur Verfügung gestellt wurde.

Franz Huber, der Vorsitzende der Budakesser Gemeinschaft, zeigte sich sehr erfreut, dass er zum gesamten verlängerten Veranstaltungswochenende, bestehend aus Vernissage, Kirchweihtreffen der Budasser Gemeinschaft in Deutschland, Begegnungen mit Vertretern Stadt Neckarsulm und Schwaigern, auch zahlreiche Freunde und Gäste aus Budakeszi unter der Leitung von Bürgermeisterin Ottilia Győri und Vertretern der deutschen Selbstverwaltung in Budakeszi begrüßen konnte.

Die Josef de Ponte Ausstellung „Zeuge der Zeit“ in der VHS Neckarsulm ist noch bis zum 28. Oktober 2022 zu sehen.

„Es gibt keine gerechten Kriege“

Gedenken an die Verschleppung und Vertreibung der Ungarndeutschen in Elek

Im Rahmen des 15. Weltfreundschaftstreffens der Eleker fand in der ehemals ungarndeutschen Gemeinde Elek ein Gedenkprogramm mit Kranzniederlegungen an der Landesgedenkstätte zur Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn statt.

Bereits 2019 war die Landesgedenkstätte großer Schauplatz der nationalen Gedenkfeierlichkeiten zum 19. Januar in Ungarn. Seinerzeit hielt der stellvertretende Ministerpräsident von Ungarn, Zsolt Semjén, die Gedenkansprache.

Diesmal waren Eleks Bürgermeister György Szelezsán und der Bundesvorsitzende der LDU, Joschi Ament, die beiden Hauptredner an der Gedenkstätte.

Ament mahnte, dass das Leid, das den Ungarndeutschen zugefügt wurde, niemals vergessen werden dürfe. Er stellte dann – auch aufgrund des aktuellen Krieges in der Ukraine – die Frage, wem Kriege eigentlich nutzen. „Jedenfalls nicht dem kleinen Mann“, wie Ament fortfuhr. Dieser sei stets nur Mittel zum Zweck, Opfer und im schlimmsten Fall, wie es auch den Ungarndeutschen widerfahren wäre, der Sündenbock. Auch wenn immer wieder von notwendigen, sogar von heiligen Kriegen die Rede wäre, glaube Ament nicht daran, dass es solche Kriege gäbe. Kriege wären immer nur schmutzig und gnadenlos, die die oberen Schichten für ihre eigenen Zwecke erfunden hätten und dafür Hunderttausende ins Verderben schicken würden. Deshalb gäbe es keine gerechten Kriege, deshalb bringe auch weder Verschleppung noch Vertreibung Gerechtigkeit, so Ament weiter.

Der Bundesvorsitzende schloss seine Ansprache im Gedenken an etwa 30.000 Ungarndeutsche, die Opfer der Russland-Deportation wurden, an ca. 220.000 Ungarndeutsche, die zwischen 1946 und 1948 Opfer der Vertreibung wurden und an über 200.000 Ungarndeutsche, die nicht vertrieben wurden und deren Kinder in den 1950er Jahren zu einer stummen Generation heranwuchs, die weder ihre Muttersprache beherrschte noch das Bewusstsein des Ungarndeutschtums hatte.

„Stehen wir dazu!“

Über die Bedeutung der Volkszählung 2022

Die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU), Frau Ibolya Hock-Englender erklärt wie folgt:

Liebe ungarndeutsche Landsleute,

im Jahr 2022 wird in Ungarn eine Volkszählung durchgeführt.

Beim Zensus, der in unserem Land zwischen dem 1. Oktober und dem 28. November stattfinden wird, werden wir erneut die Gelegenheit haben, unsere Nationalitätenangehörigkeit, unsere Muttersprache und die Sprache, die wir in unserer Familie und im Freundeskreis sprechen, anzugeben.

Obwohl die Beantwortung der Fragen zur Nationalität und Sprachzugehörigkeit nicht obligatorisch ist, ermutigt und bittet die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen alle, denen ihre deutsche Identität wichtig ist, diese im Zensus anzugeben.

Das Ergebnis der Volkszählung wird langfristig die Entwicklung unseres Bildungssystems, die Zukunft unserer Kindergärten und Schulen sowie die Entwicklung der Siedlungen, in denen wir leben, bestimmen. Es wird sich unmittelbar auf die Gründung örtlicher deutscher Selbstverwaltungen, auf die staatliche Unterstützung dieser und der zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie auf die Anerkennung ihrer Arbeit zur Bewahrung unserer Muttersprache und unserer kulturellen Traditionen auswirken.

Seit Jahrhunderten haben die Ungarndeutschen die Kultur unserer gemeinsamen Heimat bereichert und durch ihre harte Arbeit zur Entwicklung Ungarns beigetragen – und tun dies auch weiterhin. Durch unsere Muttersprache und unsere freundschaftlichen und verwandtschaftlichen Bindungen sind wir ein Bindeglied und eine vermittelnde Verbindung zwischen unserem Land und den vielen Millionen deutschsprachigen Menschen weltweit.

Wir sind zu Recht stolz auf unser sprachliches und kulturelles Erbe, auf die Arbeit unserer Institutionen, Vereine und Selbstverwaltungen, die unsere Identität bewahren, sowie auf unsere Verbindungen zum Mutterland.

Lassen Sie uns auch bei der Volkszählung als gleichberechtigte ungarische Staatsbürger und Europäer Verantwortung übernehmen und erhobenen Hauptes erklären, dass wir Ungarndeutsche sind!

Stehen wir dazu!“

„BdV in Baden-Württemberg stellt sich neu auf“

Hartmut Liebscher mit großer Mehrheit zum BdV-Landesvorsitzenden gewählt

Am Samstag, 27. August 2022 trafen sich die Vorsitzenden der BdV-Kreisverbände sowie der landsmannschaftlichen Landesverbände zu einem außerordentlichen Landesverbandstag mit Neuwahlen. Dieser wurde durch den Rücktritt von Iris Ripsam als BdV-Landesvorsitzende notwendig.

Zum neuen BdV-Landesvorsitzenden wurde dabei mit 90 % der abgegebenen Delegiertenstimmen Hartmut Liebscher gewählt, langjähriger BdV Landesgeschäftsführer und Landesvorsitzender der DJO-Deutsche Jugend in Europa.

Liebscher bezeichnete es in seiner Antrittsrede als sein großes Anliegen, die Generationen im Verband gleichermaßen anzusprechen und für sie da zu sein. „Die junge und mittlere Generation mit ihren Visionen ist jeweils ebenso wichtig wie die ältere Generation mit ihrer Erfahrung“. Er selbst gehört mit 58 Jahren zur sogenannten Bekenntnisgeneration des Verbandes und bringt gerade in der Verbandsführung sowie der internationalen Arbeit große Erfahrung ein.

Neben Liebscher wurden der Landtagsabgeordnete Raimund Haser (CDU), die Frauenbeauftragte Rosemarie Schuran, die Vorsitzenden der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen Michael Konnerth, der Deutschen aus Russland Ernst Strohmaier, der Westpreußen Hans-Werner Schwalke als stellvertretende Vorsitzende gewählt. Hinzu kommt noch der Donauschwabe Matthias Schwarz als neuer Schatzmeister und Waltraud Armbruster als Schriftführerin. Damit spiegelt sich zugleich die Vielgliedrigkeit des Verbandes im neuen geschäftsführenden Vorstand wider. Es bestand Einmütigkeit darüber, in Richtung Zukunft Brücken zu bauen und die gestellten Aufgaben in größtmöglicher Geschlossenheit anzugehen und zu erfüllen.

(Quelle: BdV Baden-Württemberg)

„25 Jahre, 268 Gruppen, 7.500 Mitglieder – das ist der Landesrat“

Der Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen feierte Jubiläum

25 – 268 – 7.500: drei Zahlen, die den vergangenen Zeitabschnitt des Landesrates beschreiben. Die Gründer des Landesrates können mit Stolz auf ein Vierteljahrhundert ungarndeutsche Kulturgeschichte zurückschauen.

Bis heute wuchs die Gemeinschaft auf etwa 7.500 Mitglieder, deren Triebfeder die begeisterten Gesangs-, Musik- und Tanzvereine sind, die die Flammen von Generation zu Generation aus tiefster Überzeugung weitergeben und ihre Traditionen im Alltag leben.

Auf ein Vierteljahrhundert blickt der Landesrat der ungarndeutschen Chöre, Kapellen und Tanzgruppen nun zurück und verfolgt dabei immer noch die wichtigen Ziele: die Bewahrung der ungarndeutschen Identität, die Pflege der Muttersprache und des musikalischen Erbes sowie die Weitergabe der kulturellen und religiösen Traditionen.

Eine mehrstündige, hervorragend aufeinander abgestimmte Kavalkade gewährte am 30. Juli in der Veszprém Aréna einen überzeugenden Einblick in die niveauvolle Tätigkeit der Sektionen Gesang, Kirchengesang, Tanz, Musik und Jugend des Landesrates, der vor 26 Jahren auf Initiative von Josef Baling und Johann Fódi als Dachverein ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Tanzgruppen entstanden ist.

Knapp 50 Vereine mit fast 600 Mitgliedern wirkten bei einem grandiosen und einzigartigen Jubiläumsprogramm mit. Im Rahmen der Feier erschienen charakteristische musikalische Motive, Melodien und Tanzchoreographien der Ungarndeutschen.

An der Feierlichkeit nahmen neben zahlreichen Mitgliedern des Vereins auch die LdU-Vorsitzende Ibolya Hock-Engelnder und der ungarndeutsche Parlamentsabgeordnete Emmerich Ritter, sowie der LDU-Bundesvorsitzende in Deutschland, Joschi Ament, teil.

„Die Ziele der Kulturpolitik der Ungarndeutschen sind die Pflege und generationsübergreifende Weitergabe unseres immateriellen und materiellen Kulturerbes. Es geht hierbei um Ihre Tätigkeit, liebe Zuschauer, um die selbstlose Arbeit, die sie tagtäglich für die Bewahrung und Weitergabe unserer Kultur tun. Dankbarkeit von uns allen gebührt Ihnen”, betonte LdU-Chefin Ibolya Hock-Englender in ihrer Festrede.

„Zum Gedenken an die Opfer von Flucht und Vertreibung“

Festakt in der Bayerischen Staatskanzlei

Anlässlich des Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung hatte der Bayerische Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, zu einem Festakt in den Kuppelsaal der Bayerischen Staatskanzlei geladen.

Nach der Begrüßung und einer Gedenkminute wurden kurze Film-Einspieler mit Statements der vertriebenenpolitischen Sprecher der im Bayerischen Landtag vertretenen Fraktionen gezeigt.

Es folgten die Ansprachen des Bayerischen Staatsministers des Innern, Joachim Herrmann, des Landesvorsitzenden des BdV in Bayern, Christian Knauer, sowie der Beauftragten der Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Frau Sylvia Stierstorfer, MdL.

Alle Redner drückten ihre Betroffenheit über das Leid aus, das die Menschen damals erdulden mussten. Sie brachten aber auch ihre Wertschätzung darüber zum Ausdruck, dass sich die Menschen im vom Krieg zerstörten Deutschland mit Fleiß und harter Arbeit ein neues Zuhause aufgebaut hatten. Nicht Rache für erlittenes Unrecht, sondern der Neuanfang standen dabei im Vordergrund.

Der aktuelle Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine mache derzeit erneut viele Menschen zu Opfern und Flüchtlingen, so die einzelnen Redner. Hervorgehoben wurde dabei die Hilfsbereitschaft der Deutschen, die die Flüchtlinge hier unterstützen, ebenso wie die Ukrainer, die in ihrer Heimat verblieben sind. Ihnen wird versucht, mit Spenden verschiedenster Art, zu helfen. Mittels einer Videobotschaft bedankte sich die Bürgermeisterin der in der Karpato-Ukraine gelegenen Gemeinde Pausching, Viktoria Kisman, für die ihnen erwiesene Unterstützung.

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von Böhmerwald Sing- und Volkstanzgruppe sowie dem Chor der Deutschen aus Russland.

Beim anschließenden Stehempfang nutzten die Vertreter der LDU in Bayern die Gelegenheit zu zahlreichen Gesprächen.

Dabei konnte der LDU-Landesvorsitzende Georg Hodolitsch, der einmal mehr mit seiner ungarndeutschen Tracht ein besonders sichtbares Zeichen für die Ungarndeutschen in Bayern setzen konnte, den Dialog mit der Beauftragten für Aussiedler und Vertriebene, Syilvia Stierstorfer, im Sinne der LDU In Bayern intensivieren.