Einblicke in die Geschichte der Ungarndeutschen
Der Vorsitzende der Donauschwaben in Mosbach, Anton Kindtner, zeigte sich sichtlich erfreut darüber, dass der große Veranstaltungssaal im Haus der Donauschwaben im Masseldorn bis auf den letzten Platz gefüllt war. Offensichtlich sei es den Donauschwaben gelungen, für einen kulturellen Abend über die Geschichte der Ungarndeutschen viele Menschen aus nah und fern zu interessieren, so Kindtner.
Der Vorsitzende wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass die Geschichte der Ungarndeutschen – vor allem die Ereignisse am Ende des Zweiten Weltkrieges – bei der jungen Generation in Deutschland langsam zu verblassen drohe. Insofern sei heute der Anlass, so Kindtner weiter, mit einem Film und einem Vortrag die Kenntnisse über die ungarndeutsche Geschichte aufzufrischen oder gar Neues zu erfahren. Besonders begrüßte der Vorsitzende Kindtner deshalb die Eheleute Klara und Georg Albrecht, über deren Beziehungen und Kontakte es gelungen war, den in Ungarn preisgekrönten Film des Regisseurs Gábor László „Wir Schwaben waren immer gute Ungarn“, für diesen Abend nach Mosbach zu bringen.
Nach der Vorführung des knapp einstündigen Filmes leitete Kindtner zum zweiten Teil des Abends über und begrüßte hierzu Joschi Ament, den Bundesvorsitzenden der LDU. Ament beschäftigte sich in seinem folgenden Vortrag mit der Frage, ob die Schwaben wirklich immer gute Ungarn gewesen wären. Ament setzte sich hierzu in vielfältiger Art und Weise mit der so genannten „Schwabenfrage“ auseinander.
Ament startete zunächst mit einem Überblick über die historische und politische Schwabenfrage, bevor er auf die unterschiedliche Entwicklung der Ungarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg einging. Durch die im Jahre 2000 geschlossene und 2021 erneuerte Vereinbarung zwischen den beiden LDU´s – die deutsche LDU mit dem großen „D“, die ungarische LdU mit dem kleinen „D“ – sei eine neue symbolische und wichtige Brücke zwischen den Ungarndeutschen und den Deutschen aus Ungarn entstanden, wie Ament erläuterte. Deshalb, so Ament resümierend, „bin ich auch fest davon überzeugt, dass wir Ungarndeutsche eine gemeinsame Zukunft haben werden.“