„Wir leben Kleineuropa vor“

LDU in Bayern organisiert Gedenkfeier zum 70. Jahrestag der Unterzeichnung der Charta der Heimatvertriebenen

im Bild (v.l.n.r.): Emöke Barabás, Georg Hodolitsch und Staatssekretärin Sylvia Stierstorfer

Georg Hodolitsch, Vorsitzender der LDU in Bayern, hatte zu einer Gedenkveranstaltung anlässlich der Unterzeichnung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen vor 70 Jahren nach Geretsried eingeladen. Gefolgt waren der Einladung neben den örtlichen Landsmannschaften die Heimatvertriebenenbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung Sylvia Stierstorfer, die stellvertretende Missionschefin des Ungarischen Generalkonsulats, Emöke Barabás sowie Vize-Bürgermeisterin Sonja Frank und zahlreiche Stadträte.

„Die Charta der Heimatvertrieben war ein historischer Meilenstein“, erklärte Hodolitsch. Als wesentliche Punkte nannte er den Verzicht auf Rache und Vergeltung, den Wunsch zur Schaffung eines geeinten Europas und die Verpflichtung, am Wiederaufbau von Deutschland und Europa mitzuwirken. Der LDU-Vorsitzende erinnerte daran, dass die Deutschen aus Ungarn nach der Vertreibung bereits 1945 im Geretsrieder Ortsteil Schwaigwall und ab 1948 in den selbst ausgebauten Bunkern im Blumenviertel eine neue Heimat fanden. „Geretsried ist für mich die Hochburg der Vertriebenen, und wir leben seit Langem schon ein Kleineuropa vor. Darum ist dies der richtige Ort für diese Chartafeier“, betonte Hodolitsch.

Konsulatsvertreterin Barabás berichtete, dass die Kultur der deutschen Minderheit in Ungarn mittlerweile eine „erfreuliche Renaissance“ erlebe und der 19. Januar in Ungarn als Gedenktag für die vertriebenen Ungarndeutschen begangen werde.

Die besondere Integrationsleistung der Stadt Geretsried hob Staatssekretärin Stierstorfer hervor: „Geretsried ist etwas Einmaliges in Bayern“, lobte sie. Sie mahnte aber auch: „Wir haben noch viel zu tun, damit dieses friedliche Europa erhalten bleibt.“

BdV-Bezirksvorsitzender Paul Hansel würdigte in seinem Grußwort vor allem die wirtschaftlichen Verdienste der Heimatvertriebenen. „Sie haben alleine in Bayern rund 22.000 Handwerksbetriebe gegründet.“

Mit der Niederlegung einer Blumenschale vor dem Jakob-Bleyer-Gedenkstein endete die Feierstunde.

 

(Quelle: Merkur, Geretsried)

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