„Franz Huber steht für die Wahrnehmbarkeit unserer LDU“

Ehrennadel in Gold für den Vorsitzenden der Budakesser Gemeinschaft

Im Rahmen der 42. Kulturtagung wurde Franz Huber, der stellvertretende Landesvorsitzende der LDU und langjährige Vorsitzende der Budakesser Gemeinschaft in Deutschland mit der Ehrennadel in Gold des Landesverbandes Baden-Württemberg ausgezeichnet.

In seiner Laudatio ging der Bundes- und Landesvorsitzende der LDU in Baden-Württemberg, Joschi Ament, neben dem großartigen ehrenamtlichen Engagement von Franz Huber auch auf seine Familiengeschichte ein.

Franz Huber sei als Sohn heimatvertriebener Ungarndeutscher aus Budakeszi 1948 in Hüffenhardt bei Bad Rappenau geboren und damit laut Aments Definition „einer der Bekenntnisgeneration“.

Dennoch habe Franz Huber vielfältige familiäre Verbindungen in die so genannte „Alte Heimat der Eltern“, da Hubers Familie teilweise nicht aus Ungarn vertrieben wurde. So seien die privaten Fahrten, die der junge Franz Huber regelmäßig ab 1966 nach Budakeszi unternommen hätte, immer ein Beziehungsgeflecht von „nach Hause“ und „daheim“ gewesen. Diese besonderen Familiengeschichten der Ungarndeutschen, von denen auch Franz Huber berichten könne, seien ein wertvoller Bestandteil der Erinnerungskultur der Ungarndeutschen, wie Ament sagte.

Seit 1993 engagiere sich Franz Huber ganz offiziell, zunächst als Vorstandsmitglied der Budakesser Gemeinschaft und seit 2002 als Erster Vorsitzender seiner Heimatortsgemeinschaft in Deutschland, für die Belange der ehemaligen Budakesser. So sei auch die Landsmannschaft auf Franz Huber aufmerksam geworden und hätte ihn im Jahre 2007 in den LDU Landesvorstand von Baden-Württemberg gewählt. Franz Huber sei die Stütze der Verbindungen zwischen den Budakessern und der LDU; er sei der Pfeiler der seit 1993 offiziellen Städtepartnerschaft zwischen Budakeszi in Ungarn und Neckarsulm auf Baden-Württembergischer Seite, wie Ament in seiner Laudatio weiter ausführte.

In der Funktion des stellvertretenden Landesvorsitzenden vertrete Franz Huber regelmäßig die LDU bei offiziellen Veranstaltungen in Baden-Württemberg. Huber stehe deshalb ganz besonders für die Wahrnehmbarkeit der Landsmannschaft und sei damit „auch in Zukunft eine ganz wertvolle Person für unsere ehrenvolle Sache“, so die Worte des Laudators.

Der Landesvorstand der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Baden-Württemberg habe deshalb einstimmig beschlossen, Herrn Franz Huber in Anerkennung und Würdigung seiner langjährigen und herausragenden Verdienste für die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn das Ehrenzeichen der Landsmannschaft in Gold zu verleihen.

 

„Ein buntes Potpourri ungarndeutscher Kultur- und Zeitgeschichte“

Kulturtagung des LDU Landesverbandes Baden-Württemberg in der Patenstadt Gerlingen

Bereits zum 42. Mal hatte der baden-württembergische LDU-Landesverband zusammen mit seiner Patenstadt Gerlingen zu einer Kulturtagung in die inoffizielle Hauptstadt der Ungarndeutschen in Baden-Württemberg eingeladen.

Bürgermeister und Patenonkel Dirk Oestringer konnte dabei in der Gerlinger Stadthalle zahlreiche Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Kultur in seiner Stadt begrüßen.

Auch der LDU-Bundes- und Landesvorsitzende in Baden-Württemberg, Joschi Ament, zeigte sich sehr erfreut, dass u.a. auch die Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen in Ungarn, Frau Ibolya Hock-Englender, einmal mehr der Einladung der deutschen Schwesternorganisation gefolgt war.

Die LDU widmete den Vormittag der Tagung dem Leben und Wirken des ungarndeutschen akademischen Künstlers Josef de Ponte, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Hierzu hielt der ehemalige Bundesvorsitzende der LDU, Kulturjournalist und Bauhistoriker, Klaus J. Loderer, ein überaus anschauliches Referat über die vielfältigen Aktivitäten des in Budakeszi geborenen Künstlers, der durch die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn am Ende des Zweiten Weltkrieges nach Baden-Württemberg kam und bis zu seinem Tod in Schwaigern im Landkreis Heilbronn lebte.

Der Nachmittag der Tagung stand im Mittelpunkt der ungarndeutschen Ansiedlungen des 18. Jahrhunderts. Hierzu ging zunächst Frau Prof. Dr. Márta Fata vom Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde in Tübingen mit einem fundierten Vortrag auf den historischen Kontext der so genannten „ungarischen Einwanderungsgesetze von 1722/23“ ein, bevor Frau Dr. habil. Mária Erb, Leiterin des Ungarndeutschen Forschungszentrums am Germanistischen Institut der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest, einen reichlich bebilderten Einblick in ihre Forschungsaktivitäten rund um die Ansiedlungsdenkmäler in den ungarndeutschen Städten und Gemeinden gab.

Im Rahmen der Kulturtagung wurde außerdem Herrn Franz Huber, stellvertretender Landesvorsitzender der LDU, gleichzeitig Vorsitzender der Budakesser Gemeinschaft mit Sitz in Neckarsulm, das Ehrenzeichen der LDU Baden-Württemberg in Gold verliehen.

„50 plus 1 = UFE Wernau“

Beeindruckende Jubiläumsveranstaltung des Ungarndeutschen Folkloreensemble in Wernau

„Was für ein Jubiläumswochenende. Unsere Herzen sind voller Glück und wir freuen uns so sehr, dass so viele Familien, Freunde, Ehemalige, alte und neue Gesichter mit uns 50 Jahre Ungarndeutsches Folklore-Ensemble Wernau gefeiert haben. Danke!“, so die Worte der Vereinsspitze um Michael Fritton und Maresa Huber nach einem regelrechten Feuerwerk ungarndeutscher Volkstanzpflege.

Mit einem Jahr Verspätung feierte das Ungarndeutsche Folklore-Ensemble Wernau sein 50-jähriges Bestehen. In einer bis auf den letzten Platz besetzten Wernauer Stadthalle begeisterten die Tänzerinnen und Tänzer das Publikum mit ungarndeutschen und ungarischen Tänzen sowie Livemusik aus Budapest. Festlich umrahmt wurde das Programm mit Grußworten von Wernaus Bürgermeister Armin Elbl, Dr. András Izsák, ungarischer Generalkonsul aus Stuttgart, Roger Kehle, Ehrenpräsident des Gemeindetags Baden-Württemberg sowie vom LDU-Bundesvorsitzen Joschi Ament.

Ein Besuch der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Mörbisch am Neusiedler See war der Anlass, das Ensemble 1971 zu gründen. Seither hat sich das UFE die Pflege von Kulturgut der Deutschen aus Ungarn in Wernau zur Aufgabe gemacht. Von Beginn an waren und sind die Ziele, die Beziehungen zu Ungarn auf der Basis des ungarischen Volkstanzes aufzubauen und zu vertiefen. Durch langjährige intensive Kontakte nach Ungarn entstand so ein umfangreiches Tanzrepertoire aus dem gesamten ungarndeutschen und ungarischen Sprachraum.

Heute besteht die Tanzgruppe aus ca. 40 aktiven Mitgliedern, unterteilt in Jugend- und Erwachsenengruppen, die ein- bis zweimal wöchentlich für das anspruchsvolle Auftrittsprogramm trainieren.

„Zu Gast im Bayerischen Staatsministerium“

Bayerns Staatsministerin Ulrike Scharf lud zum Meinungsaustausch

Kürzlich lud die bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, MdL, den BdV in Bayern und seine Landsmannschaftsvorsitzenden zu einem Meinungsaustausch über aktuelle Fragen der Vertriebenen- und Aussiedlerpolitik und zu den Beziehungen mit den Nachbarn in Ostmittel- und Südosteuropa ein.

Nach der Begrüßung durch die Staatsministerin konnten die einzelnen Sprecher gleich über Ihre Arbeit berichten. Frau Scharf zeigte sich bei vielen Schilderungen interessiert und fragte kenntnisreich nach.

Der Landesvorsitzende der LDU in Bayern, Georg Hodolitsch, berichtete über die Aktivitäten in der Vergangenheit in Bayern und Ungarn sowie die angedachten Projekte für die Jahre 2023 und 2024.

Er erwähnte dabei auch die aktive Arbeit der Deutschen in Ungarn und die gute Unterstützung dieser Trachtengruppen und Selbstverwaltungen durch die dortige Regierung.

Für das von ihm angestoßene Begegnungs- und Kulturzentrum der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Geretsried führte er bereits erste Gespräche und Sondierungen mit anderen Vertriebenenverbänden, so Hodolitsch weiter.

Im weiteren Verlauf des Austausches informierte Hodolitsch über die geplante Fahrt von Pusztavám nach Geretsried zum Gedenken an 80 Jahre Flucht und 75 Jahre Vertreibung. Ulrike Scharf zeigte sich hier interessiert und sicherte dem Landesvorsitzenden ihre Unterstützung zu.

 

„Schweres Gepäck“

Deutsche Bühne Ungarn gastiert in Bretzfeld

Ein besonderes Theaterformat bot sich im Budaörser Heimatmuseum in Bretzfeld. Die Deutsche Bühne Ungarn präsentierte in ihrem Stück „Schweres Gepäck“ einen außergewöhnlichen Audio-Spaziergang mit szenischen Darstellungen über die Vertreibung der Ungarndeutschen.

Das Theaterstück erzählt dabei anhand von mehreren Figuren über einschneidende Momente im Leben der Ungarndeutschen: von der Volkszählung im Jahr 1941 bis zur Vertreibung im Jahr 1946, von den unterschiedlichen Haltungen und Gefühlen innerhalb einer ungarndeutschen Familie, von Erinnerungen und vom Ankommen in Deutschland.

„Schweres Gepäck“ basiert dabei auf historischen Quellen sowie auf zahlreichen Gesprächen mit aus Budaörs Vertriebenen und deren Nachfahren. Die in den Szenen geschilderten Ereignisse haben alle einen realen Hintergrund, wurden aber für das Theater weiterentwickelt, verfremdet und fiktionalisiert.

Die Vorsitzende des Budaörser Heimatvereins und Leiterin des Heimatmuseums in Bretzfeld, Theresia Mann, sagte: „Die Schicksalsgeschichte, das Unrecht, welches an unseren Vorfahren, unseren Familien in Ungarn verübt wurde, gilt es in Erinnerung zu bringen.“

Dabei gehe es um das Nichtvergessen und um das Nichtvergessenwerden, Erzählungen und Erinnerungen in die Gegenwart zu rücken, genau hinzusehen, zu sensibilisieren, auch unangenehme Themen an sich ranzulassen. „Es geht um das Jetzt, die Gegenwart und darum, dass wir aus der Vergangenheit Lehren für die Zukunft ziehen“, so die Vorsitzende Theresia Mann.

„Diese zeitgenössische Art des interaktiven Schauspiels vermag es, die Jugend und nachkommende Generationen für die Schicksalsgeschichte der Ungarndeutschen zu sensibilisieren, zu interessieren, zu begeistern“, so Mann abschließend.

Unterstützt wurde das Projekt von der Gemeinde Bretzfeld, dem Heimatverein Budaörs/Wudersch mit Heimatmuseum, dem Bretzfelder Jugendhaus und dem Freundeskreis Budaörs/Bretzfeld.

 

 

(Fotos: facebook/dbu)

„BdV Rheinland-Pfalz wählt neuen Landesvorstand“

Tobias Meyer von den Ungarndeutschen bleibt Landesvorsitzender

Im Rahmen einer Landesmitgliederversammlung hat der Landesverband des Bundes der Vertriebenen in Rheinland-Pfalz einen neuen Landesvorstand gewählt. Die Vertreter des Verbands waren dabei nach coronabedingter Zwangspause in Kaiserslautern zusammengekommen.

Neben dem Rückblick auf die Projekte der vergangenen Monate berichtete der bisherige Vorstand auch über die geplanten Veranstaltungen der Zukunft: Einen Schwerpunkt bildet dabei zum Einen die Kulturarbeit des Verbands, zum Anderen die Umsetzung der langjährigen Grundforderungen des Verbandes: Der Verband fordert eine institutionelle Förderung, wie sie der BdV auch in sämtlichen anderen Bundesländern erhält, die Einrichtung eines landesweiten Beauftragten für Spätaussiedler und Heimatvertriebene sowie eine stärkere Verankerung der Vertriebenen- und Spätaussiedlerproblematik in den Lehrplänen der Bundeslandes. Insofern komme auch zukünftig der Lobbyarbeit in Mainz eine wichtige Bedeutung zu.

Der bisherige Landesvorsitzende Tobias Meyer (Haßloch, Donaudeutsche Landsmannschaft/Deutsche aus Ungarn) wurde einstimmig im Amt bestätigt. Ihm wurden als stellvertretende Landesvorsitzende Valentina Dederer (Kaiserslautern, Landsmannschaft der Deutschen aus Russland (LMDR)) und Nikolaus Poppitz (Mainz) zur Seite gestellt. Als Schatzmeister wurde Georg Schmalz (Landau, LMDR) gewählt. Dr. Andreas Borm (Edenkoben, Landsmannschaft Ostpreußen) füllt das Amt des Schriftführers aus. Zu Beisitzern wählte die Versammlung Katharina Eicher-Müller (Ludwigshafen, Donaudeutsche Landsmannschaft/Deutsche aus Ungarn), Nikolai Karheiding (Gustavsburg, Deutschbalten), Gabriele Müller (Mainz, Sudetendeutsche Landsmannschaft), Konrad Neitzel (Bad Kreuznach, Landsmannschaft Pommern) und Dennis Schmidt (Ludwigshafen, Donaudeutsche Landsmannschaft/Banater Schwaben).

 

(Quelle: BdV Rheinland-Pfalz)

„Neuer Direktor am Donauschwäbischen Zentralmuseum“

Wechsel zum 1. März 2023

Das Donauschwäbische Zentralmuseum (DZM) in Ulm hat einen neuen Leiter. Nachfolger von Christian Glass, der nach 22 Jahren an der Spitze des DZM zum März nächsten Jahres in den Ruhestand geht, wird Tamás Szalay, der bis vor kurzem noch in Magdeburg als Leiter des dortigen Bewerbungsbüros Kulturhauptstadt Europas tätig war. Der Stiftungsrat des Museums sprach sich für den gebürtigen Ungarn und studierten Sprach- und Literaturwissenschaftler aus.

Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Staatssekretär a. D. Julian Würtenberger, betonte: „Ich freue mich, dass wir aus einem wirklich exzellenten Umfeld an Bewerbungen wählen konnten und uns mit einem sehr eindeutigen Votum auf Tamás Szalay geeinigt haben. Ich bin sicher, wir haben eine gute Wahl getroffen.“

Oberbürgermeister Gunter Czisch, der die Stadt Ulm im Stiftungsrat vertritt, sagte, es seien „große Schuhe“, die Christian Glass, der das DZM in den neunziger Jahren mit aufgebaut und mehr als zwei Jahrzehnte erfolgreich geleitet habe, seinem Nachfolger hinterlasse. „Aber ich bin überzeugt, Tamás Szalay wird in seine neue Aufgabe rasch und gut hineinwachsen.“

Szalay wurde 1969 in Pécs geboren, wo er auch an der dortigen Janus-Pannonius Universität studierte. Anschließend arbeitete er als Redakteur und in leitender Funktion bei der Bewerbung und Programmgestaltung Pécs´ als Kulturhauptstadt Europas. Seine erste berufliche Station in Deutschland war 2013 der Direktorenposten des Ungarischen Kulturinstituts Stuttgart, 2016 wurde er Leiter des Bewerbungsbüros Kulturhauptstadt in Magdeburg.

Um die Position als Leitung des Donauschwäbischen Zentralmuseums hatten sich 23 Personen, sechs Frauen und 17 Männer, beworben, von denen sich sechs der Findungskommission des Stiftungsrates persönlich vorstellten, zwei schafften es bis in die „Endrunde“.

 

Quelle: Donauschwäbisches Zentralmuseum, Ulm

„Auf der Suche nach neuen Wegen“

Treffen zwischen dem Landesrat und Donauschwaben geht in die zweite Runde

Bereits im vergangenen Herbst trafen sich einige Spitzenvertreter der donauschwäbischen Organisationen in Deutschland mit dem Vorsitzenden des Landesrates ungarndeutscher Chöre, Kapellen und Trachtengruppen, László Kreisz, in Mosbach, um nach neuen Wegen der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Menschen aus Ungarn und Deutschland zu suchen.

Eine Fortsetzung der Gespräche zur Entwicklung einer neuen Motivationsstruktur fand nun im Haus Pannonia in Speyer statt. Diskussionsteilnehmer waren diesmal Paul Nägl, Landesvorsitzender der Donaudeutschen Landsmannschaft in Rheinland-Pfalz, Sandra Peric, Vertreterin der Jugend- und Trachtengruppen in Europa im Weltdachverband der Donauschwaben, Joschi Ament, Bundesvorsitzender der LDU sowie Landesratsvorsitzender László Kreisz aus Ungarn.

„Unsere Sorgen und Nöte sind leider unverändert groß“, so der LDU Bundesvorsitzende Ament in Bezug auf Jugend- und Nachwuchsarbeit in Deutschland. Landsmannschaftlich übergreifend – also im Speziellen bei den Ungarndeutschen und den Donauschwaben – sei es zunehmend eine Herausforderung Jugendliche zu begeistern, um donauschwäbische Tänze zu erlernen, wie Sandra Peric konstatierte.

Nach einem langen und offenen Meinungs- und Ideenaustausch waren sich die Gesprächspartner einig: „Neue Wege zu gehen ist schwierig, aber nicht unmöglich.“ Dabei seien aber auch neue Netzwerke notwendig, an denen es zu arbeiten gelte, so die Beteiligten. „Der heutige Tag hat aber sicherlich dazu beigetragen, dass wir uns künftig noch besser austauschen“, wie es Ament formulierte.

„Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten der gleichen Medaille“

Dritter Internationaler Begegnungstagung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten in der FUEN

Im Jahr 2020 richtete die Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten (AGDM) der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN) erstmalig eine Begegnungstagung unter dem Titel „Heimatvertriebene und Heimatverbliebene – Zwei Seiten einer Medaille“, aus. Die seit der deutschen Wiedervereinigung und dem politischen Umbruch in Mittel- und Osteuropa in den Jahren 1989/1990 in Dresden von der Kulturstiftung veranstaltete Tagung stieß auf beiden Seiten auf große Resonanz und wurde daher 2021 erneut organisiert. Das bewährte Format wurde auch 2022 in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Minderheiten fortgesetzt, um eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Landsmannschaften und Einrichtungen der eigenständigen Kulturarbeit und den deutschen Minderheiten zu befördern. Die Tagung wurde finanziell durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Land Baden-Württemberg gefördert.

Die bereits dritte Internationale Begegnungstagung der Kulturstiftung der deutschen Vertriebenen fand dieses Jahr zwischen dem 31. August und 2. September in Stuttgart statt. An der Veranstaltung nahmen Vertreter von Landsmannschaften, Vertriebenenorganisationen und der deutschen Minderheiten aus mehreren Ländern teil, darunter auch die stellvertretende Vorsitzende der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, Olivia Schubert, und LdU-Jugendreferent, Károly Radóczy, sowie Alfred Freistädter, Mitglied des Bundesvorstandes der LDU in Deutschland.

Unter anderem konnte Olivia Schubert im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die neuesten Entwicklungen in der Arbeit der LdU in Ungarn, über die Erneuerung der Strategie, der Verstärkung der Online-Präsenz der Organisation, über die anstehende Volkszählung sowie über die neuen Lehrpfade berichten.

Weitere anregende Diskussionsrunden behandelten die aktuelle Lage der deutschen Minderheit in der Ukraine, die Kulturzusammenarbeit anhand von Denkmalschutz bzw. die Rolle der Jugend zur Bewahrung des deutschen kulturellen Erbes.

 

Quelle: LdU

„Vertriebene und Spätaussiedler: Brückenbauer in Europa“

Kranzniederlegung und Totengedenken an der Ewigen Flamme in Berlin

Im Anschluss an den offiziellen Festakt des Bundes der Vertriebenen zum Tag der Heimat 2022 in Berlin ließen die höchsten Staatsämter, die Bundesländer, einige Bundesparteien, der BdV, die Landsmannschaften und BdV-Landesverbände, die Kulturstiftung der deutschen Heimatvertriebenen, die AGDM sowie viele weitere gesellschaftliche Gruppen zu Ehren der Toten Kränze am Mahnmal der deutschen Heimatvertriebenen, der „Ewigen Flamme“ auf dem Berliner Theodor-Heuss-Platz, niederlegen.

Worte des Gedenkens sprachen erneut Andreas Geisel MdA als Senator für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Staatssekretär a.D. Rüdiger Jakesch als Berliner Landesvorsitzender des Bundes der Vertriebenen sowie BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius.

Senator Geisel erklärte mit Blick auf das diesjährige Leitwort „Vertriebene und Spätaussiedler: Brückenbauer in Europa“: „Für das vielfältige Engagement des Bundes der Vertriebenen möchte ich Ihnen heute danken. Sie setzen sich für Frieden, Menschenrechte und Versöhnung überall in Europa und der Welt ein. Wir haben heute das Glück, in einem vereinten Europa zu leben. Fast selbstverständlich scheint es uns heute, dass es vielfältige und enge Beziehungen etwa zu Frankreich oder Polen gibt. Wir wissen aus unserer Geschichte: Es ist alles andere als selbstverständlich.“ Gerade angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, aber auch vor dem Hintergrund der weltweiten Flüchtlingssituation und den Erfahrungen von Heimatverlust und Ankunft gelte es heute, den Einsatz für Zusammenhalt, Freiheit und Demokratie zu stärken.

BdV-Präsident Fabritius erinnerte „an die Millionen Zivilisten aus allen deutsch besiedelten Regionen in Ost-, Mittel- und Südosteuropa, die von Flucht und Vertreibung, Deportation und Zwangsarbeit betroffen waren“ und für die mit der Ewigen Flamme ein zentrales Mahnmal existiere. Leider sei das Thema angesichts der weltpolitischen Lage wieder hochaktuell. „Ich wünschte mir, es hätte beides nicht gegeben: Weder die Vertreibungen von damals noch die immer wiederkehrenden Ausbrüche von Konflikten und Gewalt von heute, die erneut zu Vertreibungen führen. Und es ist gut, dass wir dieses Mahnmal haben, wo wir auch dessen gewahr werden“, so der BdV-Präsident.

 

(Quelle: Bund der Vertriebenen)