„Lifeline“ – Dieter Mammel

Ausstellung im Donauschwäbischen Zentralmuseum in Ulm eröffnet

Das Ende des Zweiten Weltkrieges hat nicht nur Frieden und Befreiung gebracht, sondern für Viele auch weiteres Leid. Flucht, Vertreibung, Deportation waren an der Tagesordnung. Dieses Schicksal traf auch die Vorfahren des Künstlers Dieter Mammel.

Die Familie stammt aus dem Banat: Seine Großmutter aus Temeswar/Timişoara, sein Großvater aus Franzfeld/Kačarevo bei Belgrad. Sie mussten die alte Heimat verlassen, und fanden ein neues Zuhause in Baden-Württemberg.

Die Requisiten ihres Lebens ließen sie zurück. Es blieben aber die Geschichten. Dieter Mammel hat es als seine Aufgabe gesehen, diesen Abschnitt der Familiengeschichte in Gemälde zu übersetzen.

Seine großformatigen, monochromen Bilder, die durch die spezielle Maltechnik mit Tusche auf nasser Leinwand – wie auch die Erinnerungen – keine klaren Konturen haben, erzählen von erlebter Idylle, drohendem Krieg, Flucht, Trauma und Neubeginn.

Sie sind nicht nur private Geschichten, sondern stehen für die Erfahrungen zahlreicher Familien, die das gleiche Schicksal erlebt haben und erleben: Gewalt, Flucht und Neubeginn sind allgegenwärtige Erfahrungen unserer Zeit.

Die stellvertretende Landesvorsitzende der LDU in Baden-Württemberg, Renate Bayer, zeigte sich tief beeindruckt anlässlich der Vernissage zu Mammels Werken. Voll besetzt waren die Räumlichkeiten im DZM, in denen Direktor Tamás Szalay weit über 100 Gäste begrüßen konnte. Die Einführung in die Ausstellung gab Kuratorin Astrid Beyer, die im Anschluss an die Grußworte von Ulms Bürgermeisterin Iris Mann, die Gäste durch die Ausstellung begleitete.

Dieter Mammel ergänzte das Erzählte mit Erlebtem über die aktuelle Flucht aus Syrien und der Ukraine und gab dem Projekt damit eine allgemeine und aktuelle Bedeutung und Gültigkeit.

Eine Besonderheit des LIFELINE Projektes ist, dass die Ausstellung dem Fluchtweg der Familie folgt. Die erste Station war das Nationale Kunstmuseum in Temeswar/Timişoara vom 10. Mai bis 26. August 2024, Danach wurde sie im Nationalmuseum Pantschowa/Pančevo vom 30. August bis 29. September 2024 gezeigt. Die Reise der Ausstellung endet in Ulm: LIFELINE ist vom 16. Mai 2025 bis 18. Januar 2026 im Donauschwäbischen Zentralmuseum zu sehen.

 

Quelle: DZM – weitere Informationen unter https://www.dzm-museum.de/portfolio/lifeline/