Deutsche Bühne Ungarn gastiert in Bretzfeld
Ein besonderes Theaterformat bot sich im Budaörser Heimatmuseum in Bretzfeld. Die Deutsche Bühne Ungarn präsentierte in ihrem Stück „Schweres Gepäck“ einen außergewöhnlichen Audio-Spaziergang mit szenischen Darstellungen über die Vertreibung der Ungarndeutschen.
Das Theaterstück erzählt dabei anhand von mehreren Figuren über einschneidende Momente im Leben der Ungarndeutschen: von der Volkszählung im Jahr 1941 bis zur Vertreibung im Jahr 1946, von den unterschiedlichen Haltungen und Gefühlen innerhalb einer ungarndeutschen Familie, von Erinnerungen und vom Ankommen in Deutschland.
„Schweres Gepäck“ basiert dabei auf historischen Quellen sowie auf zahlreichen Gesprächen mit aus Budaörs Vertriebenen und deren Nachfahren. Die in den Szenen geschilderten Ereignisse haben alle einen realen Hintergrund, wurden aber für das Theater weiterentwickelt, verfremdet und fiktionalisiert.
Die Vorsitzende des Budaörser Heimatvereins und Leiterin des Heimatmuseums in Bretzfeld, Theresia Mann, sagte: „Die Schicksalsgeschichte, das Unrecht, welches an unseren Vorfahren, unseren Familien in Ungarn verübt wurde, gilt es in Erinnerung zu bringen.“
Dabei gehe es um das Nichtvergessen und um das Nichtvergessenwerden, Erzählungen und Erinnerungen in die Gegenwart zu rücken, genau hinzusehen, zu sensibilisieren, auch unangenehme Themen an sich ranzulassen. „Es geht um das Jetzt, die Gegenwart und darum, dass wir aus der Vergangenheit Lehren für die Zukunft ziehen“, so die Vorsitzende Theresia Mann.
„Diese zeitgenössische Art des interaktiven Schauspiels vermag es, die Jugend und nachkommende Generationen für die Schicksalsgeschichte der Ungarndeutschen zu sensibilisieren, zu interessieren, zu begeistern“, so Mann abschließend.
Unterstützt wurde das Projekt von der Gemeinde Bretzfeld, dem Heimatverein Budaörs/Wudersch mit Heimatmuseum, dem Bretzfelder Jugendhaus und dem Freundeskreis Budaörs/Bretzfeld.
(Fotos: facebook/dbu)