41. Kulturtagung der Landsmannschaft in Gerlingen
„Ich bin glücklich, dankbar und froh darüber, endlich mal wieder hier in Gerlingen vor Ihnen stehen zu können und Sie nicht virtuell begrüßen zu müssen“, so der Bundesvorsitzende der LDU bei der Eröffnung der Kulturtagung in der Gerlinger Stadthalle.
Begrüßt hatte zuvor bereits Gerlingens Bürgermeister Dirk Oestringer, für den es nach den Corona-bedingten Absagen der letzten beiden Schwabenbälle und der Kulturtagung im vergangenen Herbst die erste große Veranstaltung war, die er als Patenonkel der Landsmannschaft eröffnen konnte.
Bundesvorsitzender Joschi Ament
Im Zentrum des Vormittags stand die Erneuerung der Vereinbarung zwischen der LDU in Deutschland und der LdU in Ungarn, die im Jahre 2000 geschlossen wurde. „Damit werden wir ein neues Kapitel ungarndeutscher Geschichte schreiben“, so Ament.
Gerlingens Bürgermeister Dirk Oestringer
Neben den Festreden der beiden amtierenden Vorsitzenden der LDU und LdU gab Dr. Friederich Zimmermann, Bundesvorsitzender auf deutscher Seite von 1999 bis 2006 und damit Mitunterzeichner der ersten Vereinbarung, einen detaillierten Einblick in die damalige Situation, wie es um das Zusammenwirken zwischen den Deutschen aus Ungarn und den Ungarndeutschen um die Jahrtausendwende stand. Er würdigte dabei auch seinen viel zu früh verstorbenen Amtskollegen Otto Heinek († 2018).
Dr. Ágnes Tóth
Am Nachmittag referierten die beiden Wissenschaftlerinnen – Frau Dr. Ágnes Tóth aus Budapest und Frau Csilla Schell M.A. aus Freiburg – aus verschiedenen Blickrichtungen über die Vertreibung der Ungarndeutschen vor 75 Jahren. Während sich Dr. Tóth mit der Vertreibung und der Remigration der vertriebenen Ungarndeutschen bis in das Jahr 1950 beschäftigte, ging Csilla Schell auf die Frage ein, wann die vertriebenen Ungarndeutschen denn tatsächlich „angekommen“ seien. Ihr Vortrag basierte dabei auf umfangreichen Recherchen aus dem Nachlass des Volkskundlers Eugen Bonomi, der seinen Briefwechsel in der Zeit zwischen 1946 bis 1979 für wissenschaftliche Forschungen zur Verfügung stellte.
Csilla Schell M.A.
Fotos: Alexander Schmid