Digitaler Bundesschwabenball 2021
Nachdem der Bundesschwabenball bereits im letzten Jahr der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen war, wurde die größte Veranstaltung im Jahreskalender der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn jetzt erstmals digital ausgerichtet.
Bundesvorsitzender Joschi Ament ging in seinem Grußwort auf die lange Historie der Schwabenbälle der Ungarndeutschen ein, die nach dem Krieg und der Vertreibung der Deutschen aus Ungarn ab 1952 in der „Neuen Heimat“ – zunächst in Ludwigsburg, später in der heutigen Patenstadt Gerlingen – fortgesetzt wurde. Mit dem Bundesschwabenball wollen die Ungarndeutschen Traditionen bewahren, aber auch den Blick in die Zukunft richten, so der Bundesvorsitzende. Ament zitierte in seinem Grußwort seine Bundesvorsitzenden-Kollegin in Ungarn mit den Worten: „Wir selbst sind die Garantie für unsere eigene Zukunft“ und schloss mit dem Aufruf: „Seien Sie mit uns Ungarndeutsch – und stehen Sie dazu!“
Gerlingens Bürgermeister und Patenonkel der LDU Dirk Oestringer verwies in seinem Grußwort, dass vor 75 Jahren die ersten ungarndeutschen Heimatvertriebenen nach Gerlingen gekommen seien. Dies sei heute ein unverzichtbarer Bestandteil der jüngeren Stadtgeschichte Gerlingens, so Oestringer. Auslöser der starken Bindung zu den Ungarndeutschen sei die Übernahme der Patenschaft über die LDU im Jahre 1969 sowie die Ausrichtung der Bundesschwabenbälle seit 1976 gewesen. Auch die Städtepartnerschaft zu Tata, die seit 1987 existiert, basiere auf den starken Verbindungen zu den Ungarndeutschen.
Die Vorsitzende der LdU in Ungarn, Frau Ibolya Hock-Englender wies darauf hin, dass die beiden LDU´s das Bindeglied zwischen den heimatvertriebenen und den heimatverbliebenen Ungarndeutschen seien. Man habe gemeinsame Ziele und Werte, so die Landesvorsitzende. Hock-Englender erinnerte aber auch daran, dass ein Schwabenball der Ausdruck der gemeinsamen Identität der Ungarndeutschen – sowohl in Deutschland als auch in Ungarn – sei. Ein Schwabenball vermittle deshalb nicht nur Kultur, sondern auch die Botschaft, dass die Ungarndeutschen ohne diese Wurzeln auch keine Zukunft haben. Deshalb hätten sich die Schwabenbälle der letzten Jahrzehnte auch zu einer echten Bewegung entwickelt, so Hock-Englender in ihrer Grußbotschaft.