Schüler aus Budapest im Budaörser Heimatmuseum in Bretzfeld
Auf Anregung des Sankt-Gerhards-Werks in Stuttgart wurde im Budaörser Heimatmuseum in Bretzfeld anlässlich des Besuchs einer Schülergruppe aus Budapest ein Interviewgespräch mit Zeitzeugen der Vertreibung aus Ungarn arrangiert.
Die 14 Schüler eines Budapester Gymnasiums trafen auf sehr betagte Damen und einen Herrn, die als Kinder und Jugendliche ihren Heimatort verlassen mussten. Das Lebensalter der Zeitzeugen bewegte sich zwischen 87 und 96 Jahren.
Auf die Fragen der Schüler waren oft bewegende und sehr gefühlsbetonte Antworten zu hören. Unter anderem war es damals für die jungen Vertriebenen schwierig, dass man in der neuen Umgebung nicht verstanden wurde. Der ungarndeutsche Dialekt war den Einheimischen fremd und unverständlich. „Das sorgte gerade auch beim Schuleinstieg für Probleme“, so die Zeitzeugen.
„Träumen sie noch von Budaörs?“ – Die einfühlsamen Fragen zeugten von tiefem Mitempfinden und gespanntem Interesse der Jugendlichen. In der weiteren Unterhaltung wurde deutlich, dass die anfänglich sehr fremdartige Situation, wie auch die weitere Entwicklung der Lebensverhältnisse der damals jungen Heimatvertriebenen, sehr unterschiedlich verarbeitet wurde.
Zum Abschluss der Gesprächsrunde mit den Zeitzeugen sangen die Schüler aus Budapest noch ein allseits bekanntes ungarisches Volkslied und die ungarische Hymne, welche auch die Opfer der Vertreibung damals bei der Abfahrt der Züge sangen.
(Quelle: Stefan Vachaja / meine.stimme.de)