Bundesverband der Donauschwaben lud zu einem Gedenktag ein
Der Bundesverband der Landsmannschaft der Donauschwaben lud am Volkstrauertag zu einer zentralen Gedenkveranstaltung „80 Jahre Flucht, Vertreibung, Neubeginn“ ins Haus der Donauschwaben nach Sindelfingen ein.
„Wir wollen an diesem Tag mit gleich mehreren Programmpunkten an die Ereignisse im blutigen Herbst 1944 gedenken, die den Beginn der Vertreibung der Donauschwaben aus ihren historischen Siedlungsgebieten markieren. Vor 80 Jahren wurden die Donauschwaben nahezu vollständig aus ihrer Heimat vertrieben. Viele von ihnen überlebten diese schlimme Zeit nicht. Internierungen in Konzentrationslager, Deportationen, Massenerschießungen, Misshandlungen, Hunger, Krankheiten, Zwangsarbeiten sowie eine völlige Entrechtung waren an der Tagesordnung. An dieses unermessliche Leid und Schicksal gedenken wir am Volkstrauertag, am 17. November 2024, mit einem ökumenischen Gottesdienst sowie einer Kranzniederlegung gemeinsam in unserem »Mutterhaus« – dem Haus der Donauschwaben – in Sindelfingen“, so Jürgen Harich, Bundesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben.
Mehr als 200 Gäste waren der Einladung des Bundesverbandes gefolgt. Nach der Begrüßung durch den Bundesvorsitzenden hielt zunächst Dr. habil. Mathias Beer einen Vortrag mit dem Titel „1944 – Eine Zeitwende der donauschwäbischen Geschichte“, der einen wissenschaftlichen Überblick über die jahrhundertelange Geschichte gab. Im Anschluss daran lud Raimund Haser MdL, der Vorsitzende des Hauses der Donauschwaben, zur zentralen Gedenkfeier mit Kranzniederlegung im Ehrenhof des Hauses ein. Den Abschluss des Vormittags bildete ein Ökumenischer Gottesdienst unter musikalischer Begleitung des Chores der Donauschwaben aus Mosbach.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen moderierte Jürgen Harich eine Gesprächsrunde mit vier Zeitzeugen, die über ihre Kindheitserinnerungen aus der alten Heimat und ihren teilweise dramatischen Erlebnissen der Flucht oder dem Überlebenskampf in den Vernichtungslagern sprachen.
Freudiger ging es nach der Kaffeepause weiter. Dort stellten die donauschwäbischen Tanzgruppen aus Reutlingen, aus Speyer und aus Mosbach ihr Können unter Beweis, bevor eine Theatervorführung über die Geschichte der Donauschwaben für einen harmonischen Ausklang sorgte.
Die Verantwortlichen der Donauschwaben waren sich am Ende einig: eine durchweg gelungen Gedenkveranstaltung mit einer guten Mischung aus Nostalgie, traurigen Erinnerungen und freudiger Traditions- und Brauchtumspflege.