
Landessieger der LdU-Ungarn erneut zu Gast im Stadtmuseum Gerlingen
Der Besuch der Landessieger des ungarndeutschen Wettbewerbs „Deutsche Sprache und Kultur“ im Stadtmuseum Gerlingen hat bereits Tradition. Auch in diesem Jahr erhielten die ausgezeichneten Jugendlichen eine einwöchige Rundreise durch Baden-Württemberg, organisiert von der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU). Ein fester Bestandteil dieser Reise ist seit vielen Jahren der „Gerlinger-Tag“.
Gerlingen übernahm 1969 die Patenschaft für die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn (LDU) in Baden-Württemberg und hat sich seither zu einem wichtigen kulturellen Zentrum des Ungarndeutschtums in Deutschland entwickelt. Seit 1970 finden hier Kulturtagungen und seit 1976 die Bundesschwabenbälle statt – im kommenden Jahr bereits der 69. Ball in der neuen Heimat.
Nach einer Stadtführung mit Dieter Schweitzer vom Heimatpflegeverein besuchte die Gruppe das Stadt- und Heimatmuseum der Ungarndeutschen. Museumsleiterin Dr. Birgit Knolmayer begrüßte die 27 Jugendlichen und ihre vier Begleitpersonen und freute sich über deren großes Interesse an Geschichte, Kultur und Brauchtum. Ein Höhepunkt war das Gespräch mit Zeitzeuge Heinrich Reitinger, der eindrucksvoll von seiner Vertreibung aus Egyházaskozár berichtete. Ergänzt wurden seine Erinnerungen durch Erich Gscheidle, Landesgeschäftsführer der LDU Baden-Württemberg, der die Ankunft der ersten Ungarndeutschen in Gerlingen schilderte. 201 Vertriebene aus Zsámbék/ Schambek seien am 29. April 1946 aus dem Lager in Malmsheim nach Gerlingen gekommen und wären zunächst im Rohbau der neuen Volksschule untergebracht worden, wie Gscheidle zu berichten wusste.
Das weitere Besuchsprogramm, das Hauptamtsleiterin Ulrike Hoffmann-Heer und ihre Mitarbeiterin Annette Welfonder ausgearbeitet hatte, beinhaltete u.a. einen Austausch im Jugendhaus mit Vertretern des Jugendgemeinderats Gerlingen, der ebenfalls auf großes Interesse stieß. Für Bürgermeister Dirk Oestringer und die LDU sind solche Begegnungen von großer Bedeutung.
Abschließend wurde der langjährige Einsatz der LdU-Bildungsreferentin Ibolya Sax gewürdigt, die nach 24 Jahren eine neue berufliche Aufgabe als Direktorin der Deutschen Nationalitäten-Grund-schule in Werischwar übernehmen wird.












