Professor Dr. Anton Sterbling ist Hauptpreisträger des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg 2025

Der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler, Innenminister Thomas Strobl, gab heute die Preisträgerinnen und Preisträger des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg 2025 bekannt. Ausgezeichnet werden drei herausragende Persönlichkeiten, die sich gleich in mehrfacher Hinsicht für die donauschwäbische Kultur und Geschichte verdient gemacht haben: Professor Dr. Anton Sterbling erhält den Hauptpreis, der Förderpreis geht an Denise Schillinger und mit der Ehrengabe wird Johann Schuth ausgezeichnet.

„Die Auswahl zu treffen, war auch in diesem Jahr eine schwere Aufgabe für die Jury. Denn es waren wieder einmal mehr Bewerbungen in der engeren Wahl, als ausgezeichnet werden konnten. Das spricht für die lebendige, reichhaltige und vielfältige donauschwäbische Kultur. Der Jury ist es gelungen, eine fundierte und ausgewogene Auswahl zu treffen“, zeigte sich der Stv. Ministerpräsident, Innenminister und Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler Thomas Strobl anlässlich der Bekanntgabe des Votums der Jury für den Donauschwäbischen Kulturpreis des Landes Baden-Württemberg 2025 sehr erfreut.

Für den Hauptpreis hat die Jury Professor Dr. Anton Sterbling ausgewählt, der von allen Einsenderinnen und Einsendern das umfangreichste und vielseitigste Werk, sowohl literarisch als auch wissenschaftlich, vorgelegt hat. Neben seiner Tätigkeit als Hochschullehrer ist er Autor und Herausgeber von Sammelbänden zu Flucht und Zwangsarbeit. In ihnen kommen Donauschwaben selbst zu Wort. Die Sammelbände wurden von der Landsmannschaft und vom Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien verlegt. Ebenso sorgte Anton Sterbling für Übersetzungen ins Rumänische und veröffentlichte Prosa und Lyrik. In seinem Werk verarbeitete er immer wieder Themen der donauschwäbischen Lebenswelt. Er war Mitbegründer der literarischen Gruppe „Aktionsgruppe Banat“, aus der später so erfolgreiche Schriftsteller wie Herta Müller hervorgegangen sind. Auch in der Kulturvermittlung hat sich Anton Sterbling hervorgetan, sei es durch Vorträge zur Geschichte der Donauschwaben oder die Teilnahme an Podiumsdiskussionen.

Der Förderpreis geht an Denise Schillinger, die unter dem Pseudonym Pia Varjas publiziert. In ihrem 2024 veröffentlichten Erstlingswerk „Wer braucht schon Ribisel?“ zeichnet Denise Schillinger ein beeindruckendes Bild donauschwäbischer Geschichte und der Beziehungen der Donauschwaben mit ihren Nachbarinnen und Nachbarn. Es ist ihr ein besonderes Anliegen, jüngere Menschen auch über soziale Medien zu erreichen, um damit das Bewusstsein für die Geschichte und Kultur der Donauschwaben lebendig zu halten.

Mit der Ehrengabe wird der ungarndeutsche Journalist Johann Schuth ausgezeichnet. Er engagiert sich seit mehr als 55 Jahren in vielfältiger Art und Weise in der ungarndeutschen Kulturszene. Johann Schuth war unter anderem Gründungsvorsitzender des Klubs der Deutschschreibenden (1972), Gründungsmitglied der Gemeinschaft junger Ungarndeutscher (1989) und Gründer des Verbandes Ungarndeutscher Autoren und Künstler (1990), dessen Vorsitzender er bis heute ist. Als Organisator von Lesungen und Ausstellungen im In- und Ausland und als Herausgeber zahlreicher ungarndeutscher Publikationen in den Bereichen Literatur, Bildende Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft gehört Johann Schuth zu den bekanntesten und angesehensten Journalisten seiner Volksgruppe.

Der Hauptpreis des Donauschwäbischen Kulturpreises des Landes Baden-Württemberg ist mit 5.000 Euro dotiert, der Förderpreis und die Ehrengabe mit jeweils 2.500 Euro. Die feierliche Preisverleihung wird am 7. November 2025 im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen stattfinden.

 

Pressemitteilung des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg.

„Zwischen Donau, Erinnerung und Zukunft“

Das Erbe der Ungarndeutschen

„Was bleibt von einer Geschichte, die von Ansiedlung, Vertreibung, Neuanfang und der unterschiedlichen Entwicklung der Ungarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg erzählt?“ Mit diesen Worten eröffnete der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, Joschi Ament, seinen Vortrag im Haus der Heimat in Stuttgart. Eingeladen hierzu hatte der baden-württembergische Landesverband des Bundes der Vertriebenen.

Ament gab in seinem Vortrag einen Überblick über die Geschichte der Ungarndeutschen vom Mittelalter über die Ansiedlung der Donauschwaben im 18. Jahrhundert bis zur Vertreibung und dem Verlust der Heimat am Ende des Zweiten Weltkrieges. Er erläuterte dabei u.a., dass aufgrund dieser langen Geschichte nicht jeder Donauschwabe ein Ungarndeutscher und nicht jeder Ungarndeutscher ein Donauschwabe sei.

Einen Schwerpunkt seines Referates bildete die unterschiedliche Entwicklung der Ungarndeutschen nach dem einschneidenden Ereignis der Vertreibung, das die ungarndeutsche Gemeinschaft in zwei Teile auseinanderriss – in Heimatvertriebene und Heimatverbliebene.

Ament erläuterte anhand zahlreicher Beispiele das brückenbauende und verständigungspolitische Engagement der Ungarndeutschen der Nachkriegszeit, das nicht nur zu zahlreichen Patenschaften und Städtepartnerschaften führte, sondern auch ein Garant für Frieden und Freiheit in Europa sei.

„Heute arbeiten die beiden Spitzenverbände der Ungarndeutschen in Ungarn und Deutschland enger zusammen denn je“, wie Ament betonte. „Gleiche Hymne, gleiches Wappen, gleiches Kürzel – zwei Seiten der ein und derselben Medaille.“

Zwischen Donau, Erinnerung und Zukunft – der Titel brachte es auf den Punkt. Es ging um mehr als nur Herkunft, Geschichte oder den Verlust von Heimat. Es ging um Zusammenhalt und vor allem um die Frage: „Was nehmen wir mit in die Zukunft?“

Ein gelungener Abend zwischen Geschichte, Identität und gelebter Kultur.

Bilder: BdV Baden-Württemberg

„Treffpunkt für Freunde aus aller Welt

40 Jahre Haus der Donauschwaben in Mosbach

Im Frühjahr 1985 wurde das Haus der Donauschwaben in Mosbach, ein beeindruckendes Bauwerk, in Eigenleistungen hergestellt, eingeweiht. Mit der damaligen Eröffnung begann auch schon die Erfolgsgeschichte dieses Dreh- und Angelpunktes für Donauschwaben aus Nah und Fern. Selbst aus den USA und Brasilien werden Gäste bewirtet und betreut, die vielfach als Fremde kommen und als Freunde gehen. Dazu bietet das Haus u.a. auch 26 Übernachtungsmöglichkeiten. Ein Haus also, das ideal ist für Kulturveranstaltungen, Heimatabende oder Ausstellungen. Kurzum: ein Haus, um Freunde zu treffen.

Die Landsmannschaft der Donauschwaben in Mosbach lud zur Jubiläumsfeier „40 Jahre Haus der Donauschwaben in Mosbach“ ein. Vorsitzender Anton Kindtner freute sich über ein bis auf den letzten Platz besetztes Vereinsheim.

Wie sehr die Aktivitäten der Mosbacher Donauschwaben geschätzt werden, verdeutlichte auch die Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, u.a. Peter Hauk, MdL, Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg, Dr. Achim Brötel, Landrat des Neckar-Odenwald-Kreises und Präsident des Deutschen Landkreistages, sowie Manfred Beuchert, stellvertretender Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Mosbach.

Sie alle überbrachten in ihren Grußworten nicht nur die Glückwünsche zum Jubiläum des Hauses, sondern sprachen Dank, Respekt und Anerkennung aus. So werden in diesem Haus das Erbe und die Traditionen der Donauschwaben bewahrt, und es ist zudem ein zentraler Ort der Begegnung, eine Stätte für ein gutes Miteinander und für Menschen verbindende Freundschaften.

Zu den Gästen zählte auch Landesgeschäftsführer der LDU Erich Gscheidle in Begleitung seiner Ehefrau Maria.

Eine musikalische Umrahmung dieses runden Geburtstages durfte ebenso wenig fehlen wie der Segen für das Haus, den die Diakone der katholischen Seelsorgeeinheit und der evangelischen Christusgemeinde spendeten.

Der perfekte Abschluss dieser schönen Jubiläumsfeier bildete dann wieder einmal das reichhaltige und hervorragende Buffet mit der Ilona Kindtner und ihr Team die Gäste verwöhnte. Anton Kindtner dankte allen Gratulanten für ihr Kommen und die guten Wünsche.

„Erinnern, bewahren, gestalten“

Landesverbandstag des Bundes der Vertriebenen in Baden-Württemberg

Turnusgemäß trafen sich die Delegierten der BdV-Kreisverbände sowie der angeschlossenen Landsmannschaften Mitte Juli im Haus der Heimat in Stuttgart zum 73. Landesverbandstag des BdV Baden-Württemberg.

Seitens der LDU nahm Stefan Vachaja, stellvertretender Landesvorsitzender die Delegiertenstimme für die Ungarndeutschen wahr.

BdV-Landesvorsitzender Hartmut Liebscher begrüßte die Anwesenden und moderierte den Verbandstag.

Die Delegiertenversammlung nahm zahlreiche Berichte zur Kenntnis, diskutierte über zahlreiche Anliegen der Landsmannschaften, fasste notwendige Beschlüsse und verabschiedete am Ende den vorliegenden Haushaltsplan.

Im Anschluss an den offiziellen Teil hielt Markus Patzke, Chefredakteur des Deutschen Ostdienstes (DOD) einen Vortrag über die Medien- und Öffentlichkeitsarbeit der Vertriebenenverbände.

 

 

(Quelle: BdV Baden-Württemberg)

„Alle Interessen kanalisieren, um der gemeinsamen Sache zu dienen“

30 Jahre Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen

Es war eine gute Idee, zur aktuellen Sitzung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen die früheren Abgeordneten einzuladen und so in einer Feierstunde das 30-jährige Gründungsjubiläum der LdU zu begehen.

LdU-Vorsitzende Ibolya Hock Englender zeichnete anhand der präzisen Berichterstattung in der Neuen Zeitung und der damaligen Protokolle die Geschichte der Gründung der Landesselbstverwaltung nach.

589 von 751 demokratisch gewählte deutsche Elektoren kamen am 11. März 1995 im Budapester MOM-Kulturzentrum zusammen, um das neue 53-köpfige „Parlament der Ungarndeutschen“ zu wählen. Am Vortag lösten 131 Delegierte den Verband der Ungarndeutschen auf, damit ging die 40-jährige Geschichte des 1955 gegründeten „Kulturverbandes der deutschen Werktätigen in Ungarn“ zu Ende.

Am 8. April 1995 überreichte Parlamentspräsident Zoltán Gál im Parlament die Mandate an die Mitglieder, und am selben Tag wählte die LdU Dr. Jenő Kaltenbach zum Vorsitzenden, dessen Motto war: „Alle Interessen kanalisieren, um der gemeinsamen Sache zu dienen“.

Leider nahm Dr. Kaltenbach an der Jubiläumssitzung nicht teil. Dafür aber Lorenz Kerner, der noch 1995 – nachdem Kaltenbach zum Minderheiten-Ombudsmann gewählt wurde – den ehrenamtlichen LdU-Vorsitz übernehmen konnte. Er erinnerte sich an die Aufbruchsstimmung der Anfangszeit, wie ein funktionstüchtiges Gerüst aufgebaut wurde und wie die LdU ihre Aufgaben als gleichrangiger Partner für Parlament und Regierung in Ungarn und in Deutschland wahrnahm.

Nachdem die Teilnehmenden in einer Schweigeminute der verstorbenen Mitglieder der LdU gedachten, konnten sie in einer Fotoausstellung im Sekretariat schöne Momente der vergangenen 30 Jahre wieder erleben und bei Speis und Trank die Wiedersehensfreude voll auskosten.

 

Quelle: Neue Zeitung Nr. 28/2025

„Ein Ort für Vielfalt und Völkerverständigung“

25 Jahre Donauschwäbisches Zentralmuseum in Ulm

„Migration, Flucht, interkulturelle Gesellschaften: Das sind Begriffe, die in den Debatten unserer Zeit allgegenwärtig sind. Es sind aber auch Themen, die sich quer durch die Menschheitsgeschichte ziehen“, sagte Tamás Szalay, Direktor des DZM.

Seit seiner Eröffnung habe sich das DZM als wichtiger Kulturträger in der Donauregion etabliert und fördere damit den europäischen Gedanken. Das Museum sei ein Ort der Begegnung und fester Bestandteil der Ulmer Kulturszene, wie es der Pressemitteilung des Donauschwäbischen Zentralmuseums zu entnehmen war.

Ein buntes Programm mit Kunst, Kultur und Begegnungen erwartete die Besucher, die aus ganz Baden-Württemberg zum Museumsfest nach Ulm gekommen waren. Neben Führungen, Mitmachaktionen und Infoständen der donauschwäbischen Landsmannschaften stand der offizielle Festakt im Mittelpunkt des Nachmittags.

Ulms Bürgermeisterin Iris Mann (Vorstandsvorsitzende DZM) begrüßte. Es folgten Grußworte von Ministerialdirektor Reiner Moser (Innenministerium Baden-Württemberg) und Oberbürgermeister Martin Ansbacher; es gab u.a. eine Videobotschaft von Christian Glass (Gründungsdirektor des DZMs) sowie ein Podiumsgespräch „Blick zurück“ mit Joschi Ament (Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn), Jürgen Harich (Landsmannschaft der Donauschwaben), Peter-Dietmar Leber (Landsmannschaft der Banater Schwaben) und ein Podiumsgespräch „Blick nach vorne“ mit Sarah Belgomri (Internationales Forum „Migration verbindet“), Prof. Dr. Reinhard Johler (Universität Tübingen), Iris Mann (Vorstandsvorsitzende DZM) und Tamás Szalay (Museumsdirektor).

„Erinnern für die Zukunft“

Innenminister Thomas Strobl erinnert an die Opfer von Flucht und Vertreibung

Der 20. Juni ist der Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung. Thomas Strobl erinnerte daran, wie überaus wichtig es auch acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist, sich das Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen zu vergegenwärtigen.

„In zahlreichen Veranstaltungen, Berichten und Reportagen rund um den 80. Jahrestag des 8. Mai 1945 kommen Zeitzeugen zu Wort, die ihre Erlebnisse vor, während und nach ihrer Flucht oder Vertreibung schildern. Das ist von unschätzbarem Wert. Denn das Schicksal eines Einzelnen bewegt uns oft mehr als abstrakte Zahlen, die jenseits unserer Vorstellungskraft liegen. Was Menschen mit Worten ausdrücken, kann eine eigene Existenz gewinnen. Indem wir beschreiben, was wir selbst erlebt oder gesehen, was wir gedacht und gefühlt haben, legen wir Zeugnis über Geschehnisse ab, die für uns selbst und für andere Menschen bedeutsam waren“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident, Innenminister und Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler bei der diesjährigen Gedenkfeier der Landesregierung in Stuttgart-Bad Cannstatt.

Minister Thomas Strobl erinnerte an die Bemühungen auf gesellschaftlicher und politischer Ebene, die erforderlich waren, um dem Schicksal der deutschen Heimatvertriebenen einen angemessenen Platz in der gemeinsamen europäischen Geschichte einzuräumen. Ein zentraler Meilenstein auf diesem Weg sei die Einführung des bundesweiten „Gedenktags für die Opfer von Flucht und Vertreibung“ im Jahr 2015 gewesen.

Der Landesbeauftragte für Vertriebene und Spätaussiedler lud traditionell zu einer Gedenkfeier am Mahnmal für die Charta der deutschen Heimatvertriebenen in der Kursaalanlage in Bad Cannstatt ein. Bei der diesjährigen Gedenkfeier sprachen auch der Stellvertretende Landesvorsitzende des Bundes der Vertriebenen Ernst Strohmaier und Pfarrer Dr. Gerhard Neudecker als Leiter des Katholische Büros Stuttgart des „Kommissariats der katholischen Bischöfe in Baden-Württemberg“.

(Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums des Innern, für Digitales und Kommunen Baden-Württemberg / Fotos: Thomas Dapper)

„Freundschaften sind ein Garant für ein friedliches Europa“

Reise des Patenschaftsrates der Stadt Gerlingen und der LDU nach Ungarn (Teil 2)

Die Delegation des Patenschaftsrates setzte ihre Reise nach Südostungarn fort und erreichte am Nachmittag die Kleinstadt Elek, die heute an der ungarisch-rumänischen Grenze liegt.

Die Kommune kann auf eine ereignisreiche und leidvolle Geschichte zurückblicken. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Elek, einst im Herzen des Königreichs gelegen, Grenzstadt. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden etwa 1.000 Männer und Frauen nach Russland deportiert und fast 5.000 Deutsche aus Elek vertrieben.

Bürgermeister György Szelezsán empfing die Gäste im großen Sitzungssaal des Rathauses und gab einen informativen Überblick über die Stadtgeschichte und die sehr guten Beziehungen zu den beiden deutschen Partnerstädten Gerolzhofen/Bayern und Laudenbach/Baden-Württemberg.

Eine eindrucksvolle Kutschfahrt durch den Ort, die der LDU-Vorsitzende Joschi Ament, dessen Familie aus Elek stammt, selbst moderierte, vervollständigte den Überblick über Elek.

Zusammen mit Georg Brenner, Gerlingens Bürgermeister a.D., legte Ament an der Landesgedenkstätte zur Erinnerung an die Vertreibung der Deutschen aus Ungarn einen Kranz nieder.

Das Abendprogramm fand im so genannten „Leimen-Haus“ – der guten Stube der Stadt – statt, das von beeindruckenden Tanzvorführungen, musikalischen Spitzenbeiträgen und kulinarischen Köstlichkeiten gespickt war.

Der zweite Tag in Elek führte die Delegation entlang des Ungarndeutschen Lehrpfades zur römisch-katholischen Kirche und zum deutschen Kindergarten. Dort wussten die Kleinsten der Stadt mit einigen Tänzen die deutschen Gäste zu begeistern.

Krönender Abschluss der Patenschaftsratsreise waren ein Empfang in der LdU-Zentrale in Budapest, zu der die LdU-Landesvorsitzende Ibolya Hock-Englender eingeladen hatte, sowie eine Besichtigung des Ungarischen Parlamentsgebäudes, die der Parlamentsabgeordnete der Ungarndeutschen Imre Ritter mit seinem Kabinettschef Gregor Gallai ermöglichte.

Mit vielen positiven und lebendigen Eindrücken kehrte die Delegation nach fünf Tagen nach Gerlingen zurück. Bundes- und Landesvorsitzender Ament resümierte wie folgt: „Durch solche Begegnungen wachsen unsere Freundschaften und zeigen uns ein authentisches Bild von unserer gemeinsamen Volksgruppe der Ungarndeutschen. Ich wünsche mir noch viele solcher Begegnungen. Sie sind für mich der Garant für ein friedliches Europas.“

Fotos: Stadt Gerlingen und Joschi Ament

„Freundschaften wachsen durch Begegnungen“

Reise des Patenschaftsrates der Stadt Gerlingen und der LDU nach Ungarn (Teil 1)

Durch die Übernahme der Patenschaft der Stadt Gerlingen über die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Baden-Württemberg hat sich eine tiefe Verbundenheit zu allen Ungarndeutschen, auch zu den Menschen in Ungarn entwickelt, die für das Zusammenleben in einem vereinten Europa gewinnbringend ist. So organisiert die Landsmannschaft regelmäßig Begegnungsreisen nach Ungarn, zu der sich in diesem Jahr wieder zahlreiche aktuelle und ehemalige Stadträte der Stadt Gerlingen und Vorstandsmitglieder des LDU Landesverbandes angeschlossen hatten.

Erstes Ziel der Reise war Gerlingens Partnerstadt Tata. Bürgermeister József Michl berichtete im Rathaus über die aktuelle Lage der Stadt und lud die deutschen Freunde anschließend zum gemeinsamen Mittagessen in das Kőfaragó-Ház unterhalb des Kalvarienbergs ein.

Nach dem Besuch des Ungarndeutschen Landesmuseums in der Nepomuk-Mühle setzte die Gruppe ihre Reise in das ungarndeutsche Gemeinde Tarian fort. Dort stand die Besichtigung des Ungarndeutschen Lehrpfades, des Ansiedlungsdenkmals und der Kirche im Mittelpunkt. Bürgermeister Tamás Klinger informierte aber auch über zahlreiche kommunalpolitische Projekte seiner Gemeinde, deren Einwohner sich heute noch nahezu zur Hälfte zur deutschen Nationalität bekennen. Natürlich durfte ein gemütlicher Abschluss bei den traditionellen Weinbauern von Tarian nicht fehlen.

Am nächsten Tag steuerte die Gruppe zunächst Hartian, im Komitat Pest gelegen, südlich der Hauptstadt Budapest an. Dort gab Martin Surman-Majeczki, Vorsitzender der Deutschen Selbstverwaltung in Hartian, im so genannten „Schwabenhaus“ einen interessanten Überblick über seine Gemeinde und die Traditionen der dort lebenden Deutschen.

alle Fotos: Stadt Gerlingen

„Wir, im Wandel der Zeit“

Heimattage der Deutschen im Banat

Die Heimattage der Banater Schwaben sind eine wichtige Veranstaltung, die die Kultur und Traditionen der Banater Schwaben feiert und gleichzeitig die Gemeinschaft stärkt. 2025 fanden die Heimattage in Temeswar (Timișoara) statt, einer Stadt, die eine wichtige Rolle in der Geschichte der Banater Schwaben spielt.

Das Programm umfasste eine Reihe von Veranstaltungen, darunter ein farbenfroher Festumzug durch die Innenstadt von Temeswar, der die Vielfalt der Banater Kultur zeigte, kulturelle Darbietungen, wie Musik, Tanz und Theater, die die Traditionen der Banater Schwaben lebendig werden ließen, sowie mehrere Ausstellungen, die sich mit der Geschichte, Kultur und dem Leben der Banater Schwaben befassten.

Ein gemeinsamer Gottesdienst, der die spirituelle Verbundenheit der Banater Schwaben zum Ausdruck brachte, zelebrierten Bischof Josef Csaba Pál und Martin Roos, emeritierter Bischof von Temeswar.

Der Festakt fand im Opernhaus von Temeswar statt. Zahlreiche Grußworte wurden gesprochen, u.a. vom Forumsvorsitzenden Dr. Johann Fernbach, vom Parlamentsabgeordneten der deutschen Minderheit Ovidio Ganț, vom Bürgermeister der Stadt Temeswar Dominic Fritz, der deutschen Konsulin Regina Lochner, der Stadt Ulm und den Landsmannschaften. Darüber hinaus übermittelte der deutsche Botschafter Dr. Peer Gebauer, mittlerweile wieder in Berlin, eine Videobotschaft.

Der große Trachtenumzug, bei dem rund 600 Teilnehmer in traditionellen banatschwäbischen Trachten durch die Stadt zogen, war der Höhepunkt der Heimattage.

Insgesamt boten die Heimattage der Deutschen im Banat eine wunderbare Gelegenheit, die Banater Schwaben und ihre Kultur kennenzulernen oder sich wieder mit ihr zu verbinden.