4. Februar 2025 – „80 Jahre Malenki Robot – unsere Schuld war unsere Abstammung“

Die Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn und das Stadtmuseum Gerlingen laden ein zu

80 Jahre Malenki Robot

„Unsere Schuld war unsere Abstammung“

 

Zeitzeugenberichte über die Deportation der Ungarndeutschen nach Russland im Winter 1944/45

 

am Dienstag, 4. Februar 2025

um 18:00 Uhr

im Stadtmuseum Gerlingen

 

Prolog:

Dem Ausdruck „Malenki Robot“ liegt die russische Konstruktion „malenkaja robota“ zugrunde, was so viel wie „eine kleine Arbeit“ bedeutet.

Diese zwei Wörter wurden in Ungarn zum Symbol für die massenhafte Verschleppung der ungarndeutschen Zivilbevölkerung zur Zwangsarbeit in sowjetische Kriegsgefangenen- und Internierungslager.

Noch vor dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden zur Jahreswende 1944/1945 etwa 32.000 arbeitsfähige Ungarndeutsche (zumeist Frauen) zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert, von denen etwa 9.000 in den russischen Arbeitslagern starben.

Ein russischer Major, der die Verschleppung in einer ungarndeutschen Gemeinde koordinierte, nahm wie folgt Stellung:

„dem Befehl unterliegen sämtliche Personen mit deutschem Namen, ungeachtet dessen, ob sie der deutschen Sprache mächtig sind und ungeachtet ihres Vorlebens. Genauso betroffen sind Personen mit ungarischem Namen, bei denen ein Großelternteil einen deutschen Namen hatte oder deutscher Abstammung war. Wenn auch nur ein Tropfen deutsches Blut in den Adern fließt, der ist Deutscher!“

Ihre einzige Schuld war also ihre deutsche Abstammung.

Die ehemalige ungarndeutsche Großgemeinde Elek, als unmittelbare Grenzortschaft zu Rumänien wurde bereits am 24. September 1944 von russischen Truppen besetzt und infolgedessen von der Zivildeportation sehr schwer getroffen.

Alleine aus Elek wurden 983 Personen – Frauen im Alter von 17 bis 35 Jahren und Männer im Alter von 16 bis 45 Jahren – nach Krivojrog verschleppt.

121 fanden während der Zwangsarbeit in Russland den Tod.

Die Familie des Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, Joschi Ament, stammt aus Elek. Aus seinem direkten Umfeld wurden im Januar 1945 insgesamt elf Familienangehörige (Großeltern, Großtanten und Großonkel) nach Russland verschleppt.

Joschi Ament hat sich sehr intensiv mit der Malenki Robot beschäftigt und wird heute sehr emotionale Einblicke in Zeitzeugenberichte ihm nahestehender Personen geben.

 

 

Veranstaltungsort:

Stadtmuseum Gerlingen

Museum der Deutschen aus Ungarn

Weilimdorfer Str. 9-11

70839 Gerlingen

Telefon: 07156-205366

 

Der Eintritt ist frei