„30 Jahre VUdAK – 100 Jahre Josef de Ponte“

Ausstellung vom 31. März bis 30. April 2022 im Liszt Institut in Stuttgart

Der Verband Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK) wurde 1992 gegründet, das Land Baden-Württemberg wird 70 Jahre alt und der ungarndeutsche Künstler Josef de Ponte wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt.

Zu diesem dreifachen Anlass zeigen wir eine Ausstellung mit den besten Werken der im VUdAK vereinigten ungarndeutschen Künstler sowie Gemälden des vertriebenen ungarndeutschen Künstlers Josef de Ponte.

Die Ausstellung zeigt Werke von Josef Bartl, Péter Berentz, Bernadett Breszkovics, István Damó, Jakob Forster, Julius Frömmel, Antal Dechandt, Ingo Glass, László Hajdú, Erzsébet Horváth, György Jovián, Manfred Karsch, Gábor Kovács-Gombos, Robert König, Endre Lehel, Erzsébet Lieber, Antal Lux, Ákos Matzon, Adam Misch, Volker Schwarz, Csaba Szegedi, Géza Szily, János Wagner und Peter Wrobel.

Kurator:
Ákos Matzon, Ehrenvorsitzender der VUdAK-Künstlersektion

Vernissage:
Donnerstag, 31. März 2022, 19 Uhr

Grußworte:
Dr. Dezső B. Szabó, Leiter des Liszt Instituts
Johann Schuth, Vorsitzender des Verbands Ungarndeutscher Autoren und Künstler (VUdAK)

Einführung:
Dr. Eugen Christ, Geschäftsführer der Donauschwäbischen Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg

Musikalische und literarische Umrahmung: Semi Hwang (Percussion) und literarische Einlagen aus Gedichten der ungarndeutschen Dichterin Valeria Koch mit Student*innen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Eintritt frei, Anmeldung erwünscht: uki-s@uki-s.de

Ausstellung und Vernissage werden gefördert durch das Ministerpräsidentenamt über den Bethlen-Gábor-Fondsverwalter.

Liszt Institut Stuttgart, Christophstr. 7, 70178 Stuttgart, Tel.: 0711/72 69 63 02 27, www.culture.hu/stuttgart
Öffnungszeiten Mo, Di & Do 10-16 Uhr, Mi 9-16 Uhr, Fr 10-14 Uhr Sa & So geschlossen, Eintritt Frei

„Europa trifft SWR“

Virtueller Austausch zu Europa – zu seinen Menschen, Themen und Geschichten

Die Idee von „Europa trifft SWR“ stand schon seit geraumer Zeit auf dem Wunschzettel. Am 2. Februar war es so weit: Moderatorin Hendrike Brenninkmeyer – zu sehen u.a. in den Sendungen Marktcheck im SWR Fernsehen und im ARD Europamagazin, das der SWR im Wechsel mit dem WDR sonntags aus Stuttgart sendet – begrüßte die Gäste live aus dem Studio X in Baden-Baden. Möglich wurde der Austausch auch dank Daniel Frey, der für die Europa-Union im SWR Rundfunkrat ist und Andrea Krueger, die im SWR Verwaltungsrat den Bund der Vertriebenen in Baden-Württemberg vertritt. Mit ihnen waren rund 70 weitere Gäste digital zugeschaltet, die sich beruflich und ehrenamtlich für Europa engagieren, unter anderem auch der Bundesvorsitzende der LDU, Joschi Ament.

Die SWR Expert:innen gaben zunächst umfangreiche Einblicke in die Europa-Berichterstattung im SWR und in der ARD bevor die Gäste wertvolle Beiträge in eine anschließende Diskussion einbrachten.

So standen auf der Liste der Gäste der Wunsch den Blick in der Berichterstattung nicht nur nach Westen, sondern auch verstärkt in den Osten Europas zu richten. Auch seien Flucht und Vertreibung heute eher verbunden mit Syrien und Afghanistan. Viele Vertriebene fühlten sich in der heutigen Berichterstattung nicht wahrgenommen – immerhin 25% der Bevölkerung in Baden-Württemberg. Auch sie, die in den Kriegsjahren 1944 und 1945 und später nach Deutschland kamen, hatten durch Flucht und Vertreibung Traumata im Gepäck, die bis heute nicht verarbeitet sind.

Viel Lob gab es am Ende für den gemeinsamen Austausch. Was sich aber auch quer durch alle Teilnehmenden zog, war der Wunsch Brücken zu bauen: Brücken für mehr Verständigung untereinander, Brücken für mehr Austausch, Brücken für einen stabilen Frieden in Europa und darüber hinaus.        

 

Quelle: www.swr.de

„Ungarndeutsch – stehen wir dazu!“

Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen ruft zur Registrierung für die Deutsche Liste auf

Am 3. April 2022 finden Parlamentswahlen in Ungarn statt. Von grundlegendem Interesse ist es für die ungarndeutsche Gemeinschaft, wieder einen Parlamentsabgeordneten ins Hohe Haus zu schicken.

Dabei kandidiert die Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) als wichtigstes öffentliches, politisches und kulturelles Vertretungsorgan der Ungarndeutschen aufgrund der gesetzlich gegeben Möglichkeit seit 2014 mit einer eigenständigen Nationalitäten-Landesliste bei den Parlamentswahlen. Infolgedessen konnte das Ungarndeutschtum 2014 einen Parlamentssprecher, 2018 einen vollberechtigten Parlamentsabgeordneten ins Hohe Haus wählen.

Die LdU – als nominierende Organisation – und der ungarndeutsche Parlamentsabgeordnete streben in ihrer Tätigkeit eine möglichst breite Zusammenarbeit an, basierend auf der Strategie der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen, die die Bereiche der Nationalitätenpolitik, der Bildung und Erziehung, der Kultur, der Kommunikation und der Jugendarbeit umfasst. Im Rahmen seiner Tätigkeit arbeitet der Abgeordnete mit allen demokratischen Kräften auf der Grundlage des Grundsatzes der Parteineutralität mit der LdU zusammen.

So konnten in der jetzt endenden Legislaturperiode beachtliche Fortschritte in diesen Bereichen erreicht werden, die zum Großteil der Arbeit des bisherigen Abgeordneten der Ungarndeutschen im Parlament zu verdanken sind.

Nun stehen wieder Wahlen bevor, und wir haben erneut die Chance, einen Abgeordneten in die Gesetzgebung zu schicken: Emmerich Ritter, der seine Arbeit effektiv und mit Engagement für unsere Volksgruppe fortsetzen kann. Die letzten vier Jahre haben gezeigt, dass das Mandat des Abgeordneten uns viel mehr bietet als das des Parlamentssprechers.

Die ungarndeutsche Wählerliste steht bereit: Registriert Euch, damit Ihr am 3. April 2022 Eure Zweitstimme auf die Deutsche Liste abgeben könnt! Wir sind es uns wert, mit unserer eigenen und vollberechtigten Stimme im Parlament vertreten zu sein!

Ungarndeutsch – stehen wir auch diesmal dazu!

Quelle: www.ldu.hu

„Ein Brückenbauer zwischen der alten und der neuen Heimat“

Andreas Netzkar †

Mit einer Trauerfeier am 17.12.2021 wurde Abschied von Andreas Netzkar genommen, der aus Pußtawam vertrieben wurde und in Geretsried eine neue Heimat gefunden hatte.

Der Bürgermeister der Stadt würdigte das Lebenswerk des Verstorbenen. Der Spruch „Deiner Sprache, deiner Sitte, deinem Volke bleibe treu“ von Jakob Bleyer ziert seit 1960 die Fahne der Trachtengruppe der Deutschen aus Ungarn. Dementsprechend ist Andreas Netzkar seiner Sprache, seiner Sitte und seinem Volke treu geblieben.

Pionierarbeit hat Netzkar in Geretsried geleistet, nachdem er seine Heimat Pußtawam verlassen musste. Kaum angekommen, haben die Ungarndeutschen aus dem Trümmerfeld in Geretsried, aus den halbfertigen und zum Teil zerstörten Bunkern in mühevoller Arbeit ein neues Zuhause aufgebaut. Sie waren es, die die ersten Häuser in beispielhafter Nachbarschaftshilfe bauten.

Andreas Netzkar zählte zu den Gründungsvätern des Geretsrieder Kulturlebens. Mit der Stadterhebung im Jahr 1970 bekamen die Landsmannschaften das Dachgeschoss zum Ausbau des Heimatmuseums. Hier wirkten u. a. jahrzehntelang Jakob Pfeil und Andreas Netzkar, die in liebevoller Kleinarbeit ihre Andenken an die alte Heimat ausstellten. Hier fühlte man sich wohl und geborgen.

1970 wurde im Rahmen der 20-Jahrfeier als Anerkennung für die geleistete Arbeit für die Deutschen aus Ungarn zu Ehren von Dr. Jakob Bleyer ein Gedenkstein eingeweiht. Auch das ein Ort, der ein Stück Heimat ausstrahlte.

Der persönliche Höhepunkt für Andreas Netzkar war sicher der Besuch der ungarndeutschen Kulturgruppe aus Pußtawam im Jahre 1982 in Geretsried. Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine intensive Freundschaft mit Pußtawam und Nickelsdorf, die 1990 in einem Freundschaftsvertrag zwischen Pußtawam, Nickelsdorf, Chamalieres und Geretsried mündete. Für so viel Engagement im Ehrenamt erhielt Andreas Netzkar 1995 das Bundesverdienstkreuz. Es kamen noch viele weitere Auszeichnungen hinzu, wie die Isar-Loisach-Medaille des Landkreises und die Goldene Ehrennadel der Stadt Geretsried, oder der Ehrenpreis „Donau Isar Bayern“ der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn in Bayern (LDU). Andreas Netzkar war ein Fels für die Ungarndeutschen in Geretsried und bundesweit. Wir werden sein ehrendes Andenken bewahren.                       

Quelle: Neue Zeitung